Wie kam es zu Suzuki V-Strom 650 XT? Wenn Mann und Kind aus dem Haus sind, kommt Frau zuweilen auf Ideen. Zum Beispiel, sich den langgehegten Traum vom Motorradfahren zu erfüllen. Ein halbes Leben darüber nachgedacht und dann endlich getan! Als der Abschluss des Führerscheins in greifbarer Nähe war, musste natürlich auch das passende Motorrad her. Verliebt hatte ich mich unsterblich in eine Scrambler Ducati Desert Sled, aber zunächst siegte die Vernunft.
Warum eine Suzuki V-Strom 650 XT?
Klar war, dass es eine Reiseenduro werden musste. Möglichst eine eierlegende Wollmilchsau. Ein Motorrad für
- die tägliche Fahrt zur Arbeit
- eine entspannte Tour am Wochenende
- die kleine oder große Reise.
- und mit gutem Preis-Leistungsverhältnis. Schließlich musste sich erst mal zeigen, ob meine Vorstellungen vom Motorradfahren und meine Fähigkeiten der Realität standhalten würden.
Suzuki V-Strom 650 XT – Die eierlegende Wollmilchsau
So wurde eine Suzuki V-Strom 650 in der XT-Variante mit 71 PS, einem „echten“ V2-Motor in gelb-schwarz mit goldenen Felgen, Handguards und Motorschutz mein Motorrad. Zur Erstinspektion ließ ich mir noch Sturzbügel an meine “Tigerente” montieren, für den Fall der Fälle. Gebraucht habe ich sie in den vergangenen zwei Jahren und rund 7.000 gefahrenen Kilometern glücklicherweise noch nicht. Ich hoffe, das bleibt auch so.
Jeder Motorradtest beginnt mit und auf der Sitzbank
Der erste Eindruck beim Probesitzen bestätigte sich im Alltagsgebrauch. Mit einer Größe von 1,77 m sind Ergonomie und die aufrechte, aber trotzdem aktive Sitzhaltung für mich perfekt. Die Sitzbank ist nicht zu weich und bleibt daher auch auf längeren Touren sehr bequem. Popo und Steißbein sind nachhaltig begeistert.
Trotzdem habe ich mir nach kurzer Zeit eine 2 cm niedrigere Sitzbank gegönnt, die mir einen sicheren Stand und beim Rangieren eine bessere Kraftübertragung ermöglicht.
Die mit einem Inbusschlüssel verstellbare Scheibe bietet nicht nur auf längeren Autobahnfahrten einen guten Windschutz.
Im Cockpit finde ich – neben einem analogen Drehzahlmesser – alle benötigten Daten auf einen Blick, die auch bei stärkerer Sonneneinstrahlung noch gut ablesbar sind. Praktisch ist die 12 Volt-Steckdose links im Cockpit, an die ich unterwegs mein Smartphone anschließen kann.
Eine Enduro für alle Fahr- und Lebenslagen
Um mein Motorrad in den unterschiedlichen Lebenslagen besser kennenzulernen, buchte ich mir nach 1.000 gefahrenen Kilometern kurzerhand ein Fahrsicherheitstraining. Bei der Ankunft am Trainingsgelände schien noch die Sonne, danach: Dauerregen mit kurzen sonnigen Abschnitten – super! Auch wenn mir als Fahranfängerin zwischenzeitlich bei Vollbremsungen, Slalom und Co. auf nassem Terrain etwas mulmig war, konnte mir im Rückblick eigentlich nichts Besseres passieren. Die V-Strom vermittelte während des Trainings Vertrauen in sämtlichen Fahrsituationen und ließ mich im Rahmen der unterschiedlichen Übungen und unter Anleitung eines souveränen Trainers schnell mutiger werden. Auch die Reifen machten unter diesen Bedingungen einen wirklich guten Job und die Traktionskontrolle, ist unter solchen Bedingungen sicherlich nicht schädlich. Am Ende des anstrengenden Tages war ich ziemlich erschöpft, aber glücklich, denn mir war klar, dass ich mich für das richtige Motorrad entschieden hatte.
Dayli Life mit der V-Strom – Stadt und Autobahn
Und im alltäglichen Gebrauch? Das gutmütige Schnabeltier ist ein zuverlässiger Partner und macht unheimlich viel Freude. Entspanntes Überland-Cruisen im sechsten Gang geht genauso gut wie flotter Kurvenspaß. Auch das flinke Vorwärtskommen im Stadtgewusel auf dem Weg zum nächsten Job-Termin versüßt mir regelmäßig den Alltag. Mit 71 PS fühle ich mich nicht übermotorisiert, aber durch die souveräne Gasannahme – auch aus dem unteren Drehzalbereich – sind die auf Landstraßen zahlreich vertretenen LKWs flott überholt und der Fahrspaß garantiert. Das gilt übrigens auch für Autobahnetappen. Hier zeigt die V-Strom zudem einen guten Geradeauslauf und ist wenig windanfällig. Im Winter springt sie auch bei Kälte und nach längeren Standzeiten zuverlässig an. Der Spritverbrauch liegt im Durchschnitt bei 4 Litern, im Stadtverkehr und bei ambitionierterer Fahrweise sind es auch mal 4,5 bis 4,7 Liter.
Einziger Kritikpunkt sind die Bremsen. Hier würde ich mir manchmal ein beherzteres Zupacken wünschen.
Was kostet die Suzuki V-Strom 650 XT?
ab 9.240 Euro (DE)
Mein Fazit zur Suzuki V-Strom 650 XT
Inzwischen stehen Desert Sled und V-Strom einträchtig nebeneinander in meiner Garage. Aber meine Liebe auf den ersten Blick und mein bester Kumpel bleibt für immer. Für mich steht fest: die V-Strom gebe ich nicht mehr her!
Und da gibt es auch noch diese verrückte Idee, irgendwann mit dem Motorrad nach Nepal zu reisen. Die „Tigerente“ wäre auf jeden Fall dabei.
Pro | Kontra |
Echter V2-Twin | Bremsen Sind ein wenig zaghaft |
Verstellbarer Windschild Aber mit Werkzeugeinsatz! | |
Bequeme Sitzbank Mehr ein Podex-Schmeichler | |
Niedriger Verbrauch |
Suzuki Motorradhändler finden?
Die große Schwester
Wenn es etwas mehr Motorrad sein darf, wir haben auch die Suzuki V-Strom 1050 getestet.
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