Hallo, wie heißt du bitte? Maggie
Und wie alt bist du? 38 Jahre
Was ist dein Job? Reisereporterin
Seit wann fährst du Motorrad? Seit dem ich 18 bin, Moped seit dem ich 15 bin.
Wie bist du auf die Idee gekommen, mit dem Mofa auf Weltreise zu gehen?
Mein Traum war es mit meiner restaurierten Puch DS 50 von Innsbruck nach Sizilien zu reisen. Im Sommer 2019 sollte diese Reise stattfinden und zwei bis drei Monate dauern. Ich träumte alles ganz romantisch: Roadtrip durch Italien, Pasta und Pizza, Meer, Dolce Vita!
Beim Ötztaler Mopedmarathon traf ich dann auf die Jungs von Mofakult, einem schweizer Onlineshop für Mofaersatzteile. Als sie von meinem Plan hörten, sagte der Firmenchef, in Sizilien sei die Reise nicht zu Ende. Sie würden seit Monaten an einem Projekt arbeiten, bei dem sie eine Person mit einem selbstgebauten Mofa auf Mofa-Weltreise schicken wollten und diese Person sei ich. Ich wusste sofort, genau das will und werde ich machen.
Am 1. August 2019 startete ich in der Schweiz und durchquerte sieben Länder auf dem Weg in die Türkei: Italien, Kroatien, Bosnien-Herzegowina, Montenegro, Albanien und Griechenland. Mein persönliches Ziel ist es, in zwei bis drei Jahren Neuseeland zu erreichen.
Welches Mofa fährst du?
Mein Mofa namens Sunny wurde extra für diese Reise gebaut. Die Herausforderungen, die bei so einem Abenteuer an ein Fahrzeug gestellt werden, sind enorm. Experten haben deshalb aus diversen Teilen ein Moped erschaffen, das den Ansprüchen am ehesten gerecht wird. Sunny wurde von Maurus Sigg für meine Mofa-Weltreise gebaut. Er macht in seiner Werkstatt Holy Spokes Custom-Umbauten für Motorräder und Mopeds und verleiht jedem seiner Kunstwerke eine Seele.
Sunny besteht aus einem
- PUCH X30 Rahmen
- SACHS 50/3 Motor aus dem Jahr 1962
- 12.7 Liter Benzintank (für weite Strecken ohne Tankstelle)
- einem 2. Tank für Mischöl (1:50 manuelle Mischung bei jedem Tanken)
- ausserdem wurde aus Sicherheitsgründen eine Scheibenbremse verbaut. Das Moped wiegt mit mir und Gepäck rund 230 kg. Wenn die erst einmal rollen, dann sind wir kaum zu bremsen.
- Die 4mm-Rindsleder Satteltaschen sind aus Schweden – alles Handarbeit. Lejonkulan heisst die Firma.
Eine Satteltasche ist voll mit Ersatzteilen und Werkzeug, da ich Reparaturen selbst mache und viele Teile nicht überall erhalte.
Dein Moped fährt nur 30 km/h?
Ja, genau das gibt mir den Kick! Eine Slow Riderin zu sein, bedeutet der Schnelllebigkeit der heutigen Zeit entgegenzuwirken, einen Gang zurückzuschalten und seine Umgebung bewusst wahrzunehmen. Ich fokussiere meinen Alltag auf Entschleunigung und bewusstes Leben und Erleben. Zeit spielt auf meiner Reise keine primäre Rolle. Das heißt, ich muss mich nicht von A nach B hetzen. Ich cruise mit dem Fluss des Lebens und verbringe Zeit an Orten, mit denen ich mich verbunden fühle. Natürlich habe ich einige Meilensteine, die ich erreichen möchte. Auch wenn die Ankunft nicht das Endziel ist, die Reise selbst ist das Ziel und jeder Tag ist ein Geschenk.
Was bedeutet dir Motorradfahren heute?
Mein persönlicher Sinn Moped zu fahren ist es, mich mit mir, meinen Mitmenschen und der Welt verbunden zu fühlen. Das Alleinreisen ist für mich sehr meditativ. Man ist konstant mit sich selbst beschäftigt und es gibt wenig Ablenkungsmöglichkeiten. Auf dem Mofa ist man stets allen Elementen ausgesetzt, Sonne, Regen, Schnee, Wind. Nichts ist hilfreicher dabei sich selbst und seinen Körper wahrzunehmen, als eine Stunde im Regenschauer mit 25 km/h zur nächsten Unterkunft zu tuckern.
Mofa-Weltreise: Reisen für den höheren Zweck
An mehr als meine persönlichen Gründe habe ich anfangs gar nicht gedacht. Relativ schnell merkte ich jedoch, dass ich mit meiner Reise Spuren hinterlasse und Menschen inspiriere ihre langgehegten Träume anzugehen. Ich freue mich über die Nachrichten von positiven Lebensveränderungen und bin jedes Mal erneut emotional überwältigt.
Ich bin in einem Glaubenssystem aufgewachsen, welches mir vermittelte, ich müsste ungewollte statische Lebenssituationen akzeptieren und damit leben: So sei es im Leben eben nun mal. Es hat mich viele Jahre viel Mut und Willenskraft gekostet, diese Einschränkungen zu überwinden.
Die Voraussetzung überhaupt ausbrechen zu können, war Bildung und finanzielle Unabhängigkeit, die das Reisen möglich machten. Andere Länder und Kulturen kennen zu lernen, änderte völlig meine Welt- und Lebensauffassung.
Wo immer ich also jungen Menschen und vor allem jungen Mädchen begegne, sage ich ihnen wie wichtig es ist Fremdsprachen zu lernen, einen Weg zu finden unabhängig zu sein und Vertrauen in sich selbst zu entwickeln. Das gab mir die Kraft, meine eigenen Entscheidungen zu treffen und meinen eigenen Weg zu gehen. Ganz egal, was alle anderen davon halten.
Vor einigen Monaten wurde ich eingeladen, einen Vortrag über meine Reise und meine Ausbildung an der Deutschen Schule in Athen zu halten. Der Dialog mit den Teenagern war umwerfend. Es war, als hätte ich die Gelegenheit, meinem jüngeren Ich die Botschaft zu übermitteln: “Es ist möglich, glaube an dich und sei hartnäckig”. Eine Unterstützung, die ich als Teenager nie hatte.
Emanuele, den ich in Italien in den Apenninen begegnete, besucht seit unserem Treffen einen Englischkurs. Wir hatten uns soviel zu erzählen, leider waren weder seine Englisch- noch meine Italienischkenntnisse ausreichend genug, um sich flüssig unterhalten zu können. Er möchte noch mehr mit seiner Vespa reisen und deshalb in der Lage sein, mit interessanten Menschen zu kommunizieren.
Colin, einen 55-jährigen LKW-Fahrer aus England, lernte ich auf der Fähre von Italien nach Kroatien kennen. Wir unterhielten uns bis spät Nachts über seinen Traum mit dem Fahrrad eine Weltreise zu machen. Vor wenigen Wochen erhielt ich ein Foto, auf dem er mit seinem Fahrrad gerade die Grenze zwischen der Schweiz und Italien passierte. Er hat seinen Job gekündigt, sein Haus verkauft und lebt endlich seinen Traum.
Es muss nicht immer eine Mofa-Weltreise sein. Viele Kommentare erreichen mich auf Youtube, Instagram und Facebook, bei denen ich merke, dass meine Videos und Texte Menschen berühren und ihren Alltag für einen Moment erleuchten. Ich fühle mich unendlich dankbar, dass ich in der Lage bin, Menschen zu inspirieren, indem ich einfach bin, wer ich bin.
Was bewunderst du an anderen Motorradfahrerinnen?
An anderen Motorradfahrerinnen bewundere ich den Mut, das zu machen, was sie machen wollen und sich nicht von sozialen Normen einschränken lassen. Ganz abgesehen davon bewundere ich oft wie viele Bikerinnen bei ihren Touren in Zelten übernachten. Von klein auf hasste ich Zelten und suche mir deshalb auf meiner Reise Unterkünfte, in denen ich eine handvoll Komfort, wie eine Dusche, WC und Strom für mein Equipment genießen kann.
Was war auf deiner Mofa-Weltreise bisher die größte Herausforderung?
Ich kann mich noch gut an den Moment erinnern, zwei Wochen vor der Abreise, als mir plötzlich dämmerte, auf was ich mich hier einlasse. Mir wurde kurz übel und ich stellte mir die Frage: Wie soll ich das ganz alleine schaffen?
Dieses Gefühl kenne ich jedoch schon. Es stellt sich immer ein, wenn ich meine Komfortzone verlasse und Neuland betrete.
Vor einigen Jahren bin ich alleine mit meinem Rucksack von Rio de Janeiro bis nach Cancun gereist. Neun Monate durch Süd- und Mittelamerika, alles mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Davor war ich viele Jahre im Medienbereich tätig. Ich wusste, die an mich gestellten Aufgaben – alleine Reisen und davon berichten – kann ich erfüllen. Bei dem Gedanken an eine Panne allerdings, wurde mir flau im Magen. Die Mofakult-Jungs gaben mir zwar einen kleinen Crash-Kurs im Reparieren meines Mopeds, aber würde ich das dann auch anwenden können, wenn es hart auf hart kommt?
Schnell verdrängte ich diesen Gedanken und konzentrierte mich auf die positiven Gefühle und die Vorfreude auf all die Länder, die ich bereisen würde.
Wie hast du Sie gemeistert und wie hat das ggf. dein weiteres (Biker)Leben beeinflusst?
Wie das so mit negativen Gedanken ist, sie treffen ein. Schon zwei Wochen später in Italien wurde mein Albtraum wahr: Ferragosto, Ferienzeit, kein Mensch unterwegs, ich bin alleine Mitten in den Apenninen. Erst genoss ich noch die Einsamkeit und fühlte mich unbeschwert, während mir die Sonne ins Gesicht schien. Dann hörte ich ein metallisches Geräusch und während ich noch darüber nachdachte, was es wohl war, rückelte es, der Motor war aus, ich stand da und kam keinen Zentimeter vor noch zurück.
Ein Blick nach unten reichte und ich sah, die Kette war rausgesprungen, komplett in die Achse reingefressen und somit kaputt. Mit einem tiefen Atemzug erinnerte ich mich: „Maggie, Kette wechseln kannst du, das hat dir Chrigi beigebracht. Also ganz ruhig und alles Schritt für Schritt.“
Ich löste die Kette mit einer Zange und schob mein Moped von der Straße. Als ich mich gerade runterbeugte, um die Ersatzkette hervorzuholen, stand Emanuele neben mir. Hinter ihm parkte seine Vespa mit zwei großen Reisetaschen obendrauf. Er war ebenfalls auf einer Mopedreise, sah mich und dachte sich: „Eine Moped-Schwester in Not, der muss ich helfen.“
Zu zweit hatten wir die Ersatzkette schnell montiert. Dann lud ich ihn zum Dank auf einen Kaffee ein. Wir verstanden uns so gut, dass wir noch zwei weitere Tage zusammen reisten. In Pisa lagen wir in der Wiese vor dem Schiefen Turm und philosophierten über das Leben und unsere Träume. Oft redeten wir darüber, was überhaupt passieren musste, damit wir uns genau an dieser Stelle begegneten.
Gab es schon Mal eine brenzlige Situation? Was war es und wie hast du reagiert?
Generell bin ich fest davon überzeugt, dass ich beschützt, geleitet und versorgt werde. Bis jetzt hat mich mein Bauchgefühl kombiniert mit meinem gesunden Menschenverstand sehr gut durchs Leben geführt. Unbestimmte Ängste habe ich deshalb aus meinem Alltag so gut wie verbannt.
Es gab in den letzten 20 Jahren auf meinen Reisen zwei Situationen, in denen ich um mein Leben gefürchtet habe. Einmal wurde ich an einem abgelegenen Strand in Nicaragua mit einer Waffe ausgeraubt und das andere Mal auf meiner Mofa-Weltreise ist mir in der Türkei ein junger Mann 15 Kilometer lang mit dem Auto hinterhergefahren und versuchte mich mit eindeutigen sexuellen Handzeichen zu stoppen. Wenn diese vereinzelten Vorfälle passieren, versuche ich so ruhig wie möglich zu bleiben, die Situation zu analysieren, um so für mich und die andere Person den bestmöglichen Ausgang zu erzielen.
Bei dem Raubüberfall war es sehr eindeutig. Die Einheimischen, welche im Dschungel leben und kaum Geld für Kleidung haben, hatten es auf meine Wertgegenstände abgesehen. In solchen Fällen ist es wichtig, dass man die auch ohne langem hin und her abgibt. Noch besser wäre es, wenn man die gar nicht erst an einen abgelegenen Strand mitnimmt.
Bei dem Verfolger im Auto in Anatolien, Türkei fühlte ich mich kurz ausgeliefert. Ich konnte ihm mit meinen 30 km/h nicht entkommen. Als er versuchte mich auszubremsen und links und rechts neben mir fuhr, wusste ich, ich werde auf keinen Fall stehen bleiben. Es war mir zuerst nicht klar, was er wollte, aber ich war von seinen unverständlichen Zurufen genervt. Als er dann seitlich sehr nah an mich ran fuhr und das sexuelle Handzeichen machte. Ab dem Moment wurde ich sehr wütend und schrie „Nein“ auf Türkisch. Ich ärgerte mich sichtlich und machte ihm Handzeichen zu verschwinden. Er zuckte unverständlich mit den Schultern. Das ganze Szenario wiederholte sich ein weiteres Mal: Er gab sexuelle Handzeichen, ich äußerte meinen Ärger. Dann drehte er bei der nächsten Gelegenheit um und verschwand.
Im nächsten Ort Dogubeyazit erklärte mir ein türkischer Reiseführer, dass viele Anatolen im Sommer in den Hotelbunkern in Izmir, Bodrum, usw. arbeiten. Dort kämen westliche Frauen, vor allem erzählte er mir von Russinnen, zum Sextourismus hin. Die männlichen Angestellten hätten sogar untereinander Wetten laufen, wer mehr Frauen an einem Tag flachlegt. Höchstes Ergebnis, von dem er weiss, sind 15 Frauen an einem Tag. Mit dem Wissen ist es verständlicher, warum der junge Mann im Auto so aufdringlich war. Alles was er sah, ist eine westliche Frau, die alleine reist. Seine Erfahrung sagt ihm, das muss eine Sextouristin sein.
Studien zeigen, dass jede Frau ab dem Teenageralter Erfahrungen mit sexuellen Belästigungen macht. Ich selbst erinnere mich an unzählige Vorfälle, nicht nur mit männlichen Vorgesetzten, im Filmbusiness. Auch hier ist es wichtig eine Vorbildrolle einzunehmen, stark aufzutreten und klar zu machen, dass nicht jede Touristin eine Sextouristin ist. Ja, unangenehme Vorfälle passieren – vereinzelt. Trotzdem starte ich meinen Tag nicht mit dem Gedanken, dass ich eventuell überfallen oder sexuell belästigt werde.
Was war auf deiner Mofa-Weltreise dein schönstes Erlebnis?
Mein Learning: Aus einem anfänglichen Problem entwickeln sich meist die schönsten Geschichten!
In Kroatien fuhr ich an der Küste entlang und hatte eine plötzliche Eingebung eine Kaffeepause einzulegen, der ich sofort nachging. Wenige Minuten nachdem ich vor dem Meer saß, blieb ein Vespafahrer neben meinem Moped stehen, begutachtete es und suchte nach dem Besitzer. Prompt fand er mich, ich saß immerhin in seinem Lieblingscafé. Kurzerhand lud er mich zum Abendessen mit seinen Freunden ein. Zu der Zeit war ich schon einige Monate alleine unterwegs und vermisste schrecklich meine FreundInnen. Dieser Abend unter Freunden war genau, was ich gerade brauchte.
Die nächste Kettenpanne hatte ich am Stadtplatz in Roskovec, Albanien. Sofort kam ein Mechaniker auf mich zu, der den Unfall beobachtet hatte. Er brachte mein Moped in seine Werkstatt. In der Zwischenzeit lud mich seine Familie einen Stock höher zum Essen ein. Als es Abend wurde, wollte ich mir eine Unterkunft suchen. Seine Mutter jedoch reagierte bei diesem Vorschlag verärgert. Sie überredeten mich bei ihnen ein paar Tage zu verbringen und meine Batterien aufzuladen. Am Ende verbrachte ich zehn Tage lang bei dieser albanischen Familie, lernte ihre Familienstrukturen kennen, wie sie gemeinsam Essen kochen und genoss es einfach, in einer liebevollen Umgebung zu sein. Ich bin immer noch in Kontakt mit ihnen.
Mittlerweile ergeht es mir so, dass ich neugierig werde, wenn mir etwas Unvorhergesehenes passiert, anstatt wie früher Angst vor einer Panne zu bekommen. Die Erfahrungen meines Reisens haben mir gezeigt, dass wie schlimm die Situation auch zu sein scheint, immer auch die Möglichkeit für wundervolle Begegnungen gegeben ist.
Wo oder welche Strecke würdest du gern einmal fahren?
Meine aktuelle Mofa-Weltreise führt mich von der Schweiz bis nach Neuseeland. Da ich bis jetzt noch nie in Asien war, besuche ich auf dieser Strecke diverse südostasiatische Länder, welche ich schon lange bereisen wollte. Genauso ergeht es mir mit Australien und Neuseeland. Südfrankreich habe ich noch auf meiner Liste, die würde ich gerne mit anderen Bikerinnen gemeinsam bereisen – später mal vielleicht.
Drei Tipps aus deiner persönlichen Erfahrung?
Mach es einfach!
Wer kennt das nicht, man würde etwas gerne machen und dann findet man den einen Grund, warum man es nicht macht. Ich hatte große Bedenken, wie ich mein Moped selbst reparieren soll. Für alles gibt es eine Lösung!
Connect!
Social Media gibt uns die Möglichkeit mit anderen weiblichen Bikerinnen in Kontakt zu treten, Freundschaften aufzubauen, uns gegenseitig zu unterstützen und eventuell auch mal gemeinsam unser Hobby auszuleben.
Safety first!
Schutzkleidung tragen und den gesunden Menschenverstand einschalten. Um sicher zu bleiben, respektiere und befolge ich kulturelle Regeln. Als Reisende ist man zu Gast in dem Land und sollte die Kultur des Landes respektieren. Auf meiner Mofa-Weltreise achte ich darauf früh loszufahren, sodass ich auch bei einer eventuellen Panne immer noch vor der Dämmerung am Ziel ankomme. Außerdem gehe ich Nachts nicht alleine aus und bin immer nüchtern.
Ich habe Länder kennengelernt, die leichter als Frau zu bereisen sind, und andere in denen es schwieriger war. Das Zünglein an der Waage ist natürlich der Entwicklungsstand der Gleichberechtigung.
Warum sollte Frau Motorradfahren?
Abgesehen von dem Gefühl von Freiheit, Abenteuer und Verbundenheit mit der Natur, welches das Motorradfahren mir schenkt, erkenne ich, wie wichtig es ist eine Vorbildrolle für viele Frauen und Mädchen einzunehmen.
Auf meiner Mofa-Weltreise werde ich fast täglich gefragt, warum ich alleine und ausgerechnet als Frau alleine reise. Das sei doch gefährlich. Gerade meine Zeit durch die Türkei machte mir das bewusst. Wenn mich Frauen und Mädchen am Straßenrand entdecken, ernte ich überraschte Gesichtsausdrücke, dann oft freudige Zurufe und Daumen nach oben.
Ich bin in Österreich aufgewachsen. Im Vergleich zu Frauen in anderen Ländern bin ich sehr privilegiert. Ich hatte die Möglichkeiten, eine unabhängige Frau zu werden. Während ich viele verschiedene Regionen der Welt besuchte, wurde mir bewusst, dass nicht jede Frau die gleichen Rechte hat wie ich. Seitdem fühle ich mich verpflichtet, ein Vorbild für Frauen zu sein. Zusammen können wir vorgegebene Grenzen verschieben. Ich möchte den Weg für die nächsten Generationen ebnen und es ihnen so eventuell etwas leichter machen.
Ist da noch etwas, was du unseren Leserinnen gern mitteilen möchtest?
Am 10., 20. und 30. jedes Monats veröffentliche ich eine neue Folge meiner Mofa-Weltreise auf YouTube. Parallel dazu gibt es laufend Fotos und Reiseberichte auf Instagram, Facebook und meinem Reiseblog. Das ermöglicht eine hohe Interaktivität und Nähe mit der Community. Das Besondere an der Echtzeit-Dokumentation meines Abenteuers ist es, dass man mit mir auf Weltreise gehen kann und das ganz bequem vom heimischen Sofa aus. Man erlebt zeitgleich mit mir alle Höhen und Tiefen meines Abenteuers.
Weitere Inspirationen für Motorradtouren findest du hier.
Dieses Mofa Sachs (oder Puch?) namens Sunny sieht ja nicht gerade bequem aus. Ich kann mir fast nicht vorstellen, dass man damit so weite Strecken zurücklegen kann. Aber offenbar hats Maggie geschafft! Gratulation.
…Respekt, ich verneige mich in Erfurcht!
Hallo Maggie
Ich fahre eine Harley Road King und bereise auch manche Länder.
Obgleich ich 64 j bin ist das „ Lonely Rider“-Gefühl unbeschreiblich und entschleunigt aus der hektischen Welt.
Wenn ich den „ Start-Knopf“ drücke ist das die letzte Bastion der Freiheit—die Küste 450 km von Kroatien entlang bis Dubrovnik.
Alles nichts gegen Deine Weltreise—das was Du mit dem Mofa machst…ich zolle größten Respekt und Wünsche unfallfreie Fahrt allzeit-beste Eindrücke und danke Dir für einen so tollen Bericht welcher mir schon wieder Fernweh bereitet.
Alles Gute-bleibe gesund.
Pedro Nagel aus Baden-Baden