Miriam – Sobald der Motor läuft, beginnt meine Quality-Time

Miriam Hoeller-Ducati-X-Diavel
Wenn Miriam gemütlich in den Sonnenuntergang cruisen will, nimmt sie die Ducati X Diavel. Bild: Sichtstark, Treudis Naß

Hallo, wie heißt Du bitte? Miriam Höller
Und wie alt bist Du? 31
Was ist Dein Job? Ex-Stunfrau, Speakerin, Unternehmerin
Seit wann fährst Du Motorrad? Ich habe mit 15 meinen Mofa-Führerschein gemacht, mit 16 meinen 125er Schein und mit 18 Jahren dann meinen Motorrad-Führerschein.

Wie und warum bist Du zum Motorradfahren gekommen?

Meine Eltern fahren beide Motorrad und mein Bruder ebenfalls. Es war für mich ganz klar, dass ich auch so schnell wie möglich auf 2 Rädern unterwegs sein möchte. Zusätzlich bin ich auf dem Land groß geworden und um die „große weiter Welt“ erkunden zu können, wollte ich mit 15 schon mobil sein.

Welches Motorrad fährst Du?

Ich habe unterschiedliche Motorräder. Momentan fahre ich die Ducati Hypermotard 950. Ich bin wieder zurück auf ein Supermotobike gekommen, weil mein erstes Motorrad eine LC4 640 von KTM war. Die Maschine habe ich bis heute. Letzten Sommer bin ich aber auch viel die Ducati Panigale Corse, Scrambler und X-Diavel gefahren.

Warum hast Du diese Maschine gewählt?

Ich liebe Motorräder und daher bin ich auch so vielfältig unterwegs. Wenn ich die Beschleunigung und Geschwindigkeit erleben will, setzte ich mich auf die Corse, möchte ich gemütlich in den Sonnentergang cruisen, nehme ich die X-Diavel.

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In LasVegas durfte es auch eine Harley Davidson sein. Miriam steht eben auf Motorräder. Marke … egal.

Was bedeutet Dir Motorradfahren heute?

Sehr viel. Ich habe einen anstrengenden und stressigen Job, bin nur unterwegs und muss immer erreichbar sein. Wenn ich auf dem Motorrad sitze, bin ich endlich mal für mich. Man ist ganz für sich, frei, wo auch immer man hin will, kann Gedanken sortieren, entspannen und ist zusätzlich noch an der frischen Luft. Sobald der Motor läuft, beginnt meine Quality-Time.

Was war Deine größte Herausforderung bisher?

Die Herausforderung liegt grundsätzlich im Straßenverkehr, daher suche ich mir gerne ruhige Landstraßen oder die Rennstrecke aus.

Man kann noch so ein guter Fahrer sein, wenn Autofahrer die Geschwindigkeit eines Motorrads unterschätzen oder man einfach übersehen wird, ist man immer der Leidtragende, wir haben halt keine Pufferzone um uns herum.

Wie hast Du Sie gemeistert und wie hat das Dein weiteres (Biker)Leben beeinflusst?

Mit 17 Jahren hatte ich einen schweren Motorradunfall weil genau das passiert ist. Ein LKW hat mich einfach übersehen, mir die Vorfahrt genommen und mich vom Bike geholt. Ich lag als junges Mädchen bewusstlos und mit Knochenbrüchen auf der Straße. Der Fahrer ließ mich einfach auf der Gegenfahrbahn liegen und flüchtete. Bis heute erinnern mich die Operationsnarben an meinem Körper daran, dass das Motorradfahren eines der schönsten Hobbys ist, die es gibt, dass man aber immer für die anderen im Straßenverkehr mitschauen und mitdenken muss.

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In manche Ecken dieser Erde kommt man am bequemsten mit einem Motorrad. Inselfeeling mit Meerblick inklusive.

Gab es schon Mal eine brenzlige Situation? Was war es und wie hast Du reagiert?

Brenzliche Situationen gibt es immer mal wieder, meist wenn andere beteiligt sind. Früher, waren es eher meine eigenen Fahrfehler, als ich mich mehr ausgetestet habe, z.B. dass ich zu schnell in eine Kurve oder auf glitschigen Laub gefahren bin.

Was war Dein schönstes Erlebnis?

Als ich in Salzburg gelebt habe, bin ich mit der KTM Super Duke R zusammen mit meiner Freundin zu den BMW Motorrad Days in Garmisch-Partenkirchen gefahren. Die Strecke an den Seen vorbei war wunderschön. Aber auch meine Motorradtour auf Mallorca mit der Super Duke GT war atemberaubend. Die Osterinseln im Pazifischen Ozean mit dem Motorrad zu erkunden ist eine unvergessliche Erinnerung, aber mit der Großglockner Hochalpenstraße kann nichts mithalten.

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Miriam unterwegs mit der KTM Super Duke.

Wo oder welche Strecke würdest Du gern einmal fahren? Warum reizt Dich das?

Ich würde gerne die Strecke von San Francisco nach Los Angeles mit dem Motorrad fahren, denn dort gibt es viel zu sehen und zu erleben.

Was würdest Du Dir selbst raten, wenn Du heute mit dem Motorradfahren beginnen würdest?

Erst mal würde ich mich ärgern, dass ich erst jetzt damit beginne und dann würde ich mir raten: Safety first. Oft ist man nicht mal selber Schuld, aber das hilft einem bei Unfällen nichts. Daher immer konzentriert und wach fahren, für andere mitdenken und Unfälle so gut es geht voraussehen und vermeiden.

Drei Tipps aus Deiner persönlichen Erfahrung? 

  • Vorsicht im Herbst, wenn das Laub nass ist. 
  • Hals, Nieren und Hände warm halten.
  • Sich öfter mit Freuden verabreden und die tollen Erlebnisse mit ihnen teilen.

Warum sollte Frau Motorradfahren?

Warum sollten wir nicht Motorradfahren? Ich erlebe es leider immer wieder, dass Frauen es sich nicht zutrauen. Was total schade und unbegründet ist. Es gibt so viele unterschiedliche Motorräder, für jeden Körperbau und alle Erfahrungslevel.

Wenn man sich dann auf ruhigen Straßen, Schritt für Schritt Sicherheit und Selbstvertrauen aufbaut, steht der Freiheit auf dem Motorrad und wunderbaren Momenten nichts mehr im Wege. 

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