
Auf meiner Reise durch Norwegen wollte ich natürlich auch dem Nachbarland Schweden bzw Schwedisch Lappland einen Besuch abstatten. Lappland entpuppte sich als Kontrastprogramm zu Norwegen – und als wunderbar einsame Erholung mit jeder Menge Rentieren! Wenn man viel Natur und wenig Menschen mag, ist man hier genau richtig.

Je höher man in den Norden Norwegens gelangt, desto schmaler wird das Land. Und desto eher lässt sich ein wenig „Grenz-Hopping“ betreiben. Mal eben rüber nach Schweden? Kein Problem! Und wenn man schon mal da ist – warum nicht ein bisschen länger bleiben? Mit meinem Begleiter bin ich im Juni drei Wochen vor allem durch Norwegen gereist, aber Nord-Schweden und Lappland wollte ich auch noch unbedingt sehen. Nach einem Aufenthalt bei Narvik machten wir uns also auf den Weg Richtung Osten.
Wenn man von Narvik die Route über die E10 nimmt, kommt man über die Berge nach Kiruna. Die Straße schlängelt sich durch die Hochebene, die auch Anfang Juni noch mit Schnee bedeckt ist, vorbei an der Zollstation Rigsgränsen – willkommen in Lappland!

Uns begrüßt ein wunderschöner Panoramablick über verschneite felsige Landschaften, einige Ferienhäuser der Schweden tauchen inmitten von Grün an idyllischen Seen auf – und natürlich lassen auch die ersten Rentiere in Lappland nicht lange auf sich warten. Ebenso wie die erste Tankstelle und ein Supermarkt: endlich ist der Sprit wieder günstig!
Pause in der Bergbaustadt Kiruna – lieber weiter ins Grün!
In Kiruna machen wir eine Pause und stärken uns mit Burgern. Die Stadt ist das Zentrum des schwedischen Bergbaus und bekannt für ihre riesige Eisenerzmine. Schaut man auf Google Maps, macht allein die oberirdisch sichtbare Fläche der Mine die doppelte Größe der Stadt aus. Nie hätte ich eine so karge Bergbaustadt mit Skandinavien verbunden. Der kurze Besuch war nicht touristisch-schön, hat aber definitiv meinen Horizont erweitert. Die Mine nimmt das ganze Leben der Menschen dort ein. Aktuell muss die Stadt sogar für Milliarden umgesiedelt werden, denn der Erzabbau löst Erdverschiebungen aus. Die Stadt könnte einbrechen.
Für uns auf Tour ist Kiruna nur eine Durchgangsstation, uns zieht es von Schwedisch-Ruhrpott lieber ins Grüne. Nahe Piilijärvi finden wir einen Campingplatz am See.

Schwedisch Lappland ist groß und einsam
Schwedisch-Lappland ist ganz anders als Norwegen, ein echtes Kontrastprogramm. Die Region ist riesengroß und relativ einsam. Schwedisch-Lappland macht fast ein Viertel der Gesamtfläche Schwedens aus, dennoch wohnen hier nur knapp 3 Prozent der Bevölkerung. Ausgedehnte Wälder, Flüsse, Stromschnellen und weite Seen prägen die Gegend. Wenn man viel Natur und wenig Menschen mag, ist man hier genau richtig. Motorradfahrer werden natürlich merken, dass man hier wenig Kurven und keine Serpentinen jagen kann. Hier kommt man für die Ruhe hin, für die Natur. Und ich glaube, während eines Biker-Urlaubs kann man genau das auch mal echt gebrauchen.

Manchmal schlängeln sich die Straßen an Flussläufen entlang, manchmal geht die „nur“ geradeaus, in sanften Wellen bis zum Horizont. Hier kann man sich ausruhen und Strecken genießen, bei denen über lange Zeit kein einziges Fahrzeug entgegenkommt, dafür aber umso mehr Rentiere. Denn in Lappland ist das Volk der Samen beheimatet, die hier im Norden Schwedens ihre Rentiere züchten.

Offroad Paradise mit Schotter, etwas mehr Schotter und Sand
Normale Straßen in Schwedisch Lappland
Natürlich bedeutete diese einsame Gegend das Offroad-Paradies schlechthin – das konnten wir uns auf keinen Fall entgehen lassen und sind in Schwedisch Lappland Teile des Trans Euro Trail (TET) gefahren. Teilweise begegnete uns eine extreme Schotter-Sand Mischung, die ordentlich Können, Kraft und Energie abverlangte. Immer wieder gerät der Hinterreifen ins Schwimmen, dennoch kommt der Spaß nicht zu kurz.
Nach der Anstrengung haben wir uns eine besondere Übernachtung verdient – und finden sie ganz zufällig nahe Jokkmokk. Der Skabram Campingplatz bietet, was das erschöpfte Biker-Herz begehrt: Sauna am See, Rentiere, Paddelboote und sogar eine Hütte direkt am Rentiergehege!

Camping-Gadgets von Naturbummler sind ein must have!
Apropos Camping: Das Zelten wegen schlechten Wetters durchaus eine Herausforderung, aber das Reisekissen und die Campinglampe von Naturbummler haben sich immer bewährt!

Die Campinglampe glänzt durch extrem leichtes Gewicht, nur knapp 450 Gramm bringt das Gerät auf die Waage. Dazu eine schicke mintgrüne Farbe und modernes Design aus Metall und Holz. Das Licht der Lampe lässt sich in zwei Wärmestufen einstellen und auch dimmen.

Das Camping Kopfkissen (Safe Sleep +) ist mit 50x30cm ausreichend groß, nicht zu schwer, angenehm weich und leicht. Im Tragebeutel lässt es sich gut verstauen. Beides äußerst praktisch, das kommt gleich bei der nächsten Reise wieder mit auf Tour!

Besuch im Sami-Museum ist absolut sehenswert!
Jokkmokk ist das Zentrum der samischen Kultur in Schweden. Um die samische Kultur und die Geschichte des Volkes kennenzulernen, gibt es in Jokkmokk eine tolle Gelegenheit. Im Ájtte, dem Hauptmuseum für samische Kultur in Schweden gibt es eine umfangreiche Ausstellung zu sehen. Der Eintritt kostet circa 10 Euro, dafür bekommt man wirklich einiges geboten. So wird die Geschichte der Samen erklärt, ihr Weltbild, Glaube, Traditionen, ihr Bezug zur Natur und samische Trachten. Das Museum wurde detailreich und mit viel Herzblut aufgebaut. Zwei bis drei Stunden sollte man hier schon mitbringen, um sich alles genau ansehen zu können. Es lohnt sich wirklich!

Breite Stromschnellen, Wasserfälle und Fahrt übers Fjällplateau
Auch wenn das Museum der Samen äußerst interessant ist – so müssen wir doch noch Strecke machen. Von Jokkmokk läuten wir einen späten Fahrtag ein, der aber noch viel zu bieten hatte. Bis nach Saxnäss sollte es an diesem Tag gehen, das sind ganze 400 Kilometer. Aber die Landschaft entlohnt uns und unsere Strapazen mit einer bildschönen Landschaft. Auf der AC1067 schlängelt man sich an dichtem Grün, tiefblauen Seen und an von Stromschnellen durchsetzten Flüssen vorbei. Kurz vor Saxnäss fahren wir durch das Naturreservat Marsfjäll mit beeindruckenden Wasserfällen wie dem Trappstegsforsen.

Am nächsten Tag geht es von Saxnäss nach Gäddede und hier können wir das über 870 Meter hohe Fjällplateau Stekenjokk empfehlen. Es gehört zur Straße „Vildmarksvägen“ und liegt im Naturschutzgebiet. Die Vildmarksvägen ist die höchstgelegene asphaltierte Straße Schwedens. Ihre höchsten Abschnitte über das Stekenjokk sind aufgrund der hohen Schneemengen nur von Anfang Juni bis Mitte Oktober befahrbar.

Wobei wir grade Glück hatten – denn die Straße war nur kurze Zeit zuvor geöffnet worden. An diesem Tag wird nochmal günstig vollgetankt und etwas eingekauft, denn wir verlassen Schwedisch-Lappland. Von Gäddede geht es wieder zurück nach Norwegen und nach Lillehammer – aber das ist eine andere Geschichte ??
Disclaimer: Mit freundlicher Unterstützung durch Naturbummler GmbH
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