GS Trophy 2020 in Neuseeland – Ein Rückblick

Eine Woche lang Motorradfahren in Neuseeland

BMW GS Trophy 2020 Neuuseeland mit der F 850 GS
BMW GS Trophy 2020 in Neuseeland bedeutet Piste, Flüsse und Berge.

Alle zwei Jahre organisiert BMW Motorrad eines der aufregendsten Off-Road-Events der Motorradszene – Die internationale GS Trophy. Wer sich 2019 in seinem Heimatland für das jeweilige Dreierteam qualifizieren konnte, fuhr dieses Jahr mit der GS Trophy 2020 durch Neuseeland. Das Gefährt der Wahl: Die BMW F850 GS.

Durch die Woche begleiten uns Jocelin Snow und Shawn Thomas.

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Ein großes “Hallo” im Camp Neuseeland als die Teams zur GS Trophy 2020 ankommen.

Tag 1: Sunny Surprise – Sonne und spektakuläre Überraschungen von Anfang an

Ziel: Napier Beach, Nordinsel
Kurs: 400 km: Lakes Lodges, von Rotorua nach Napier Beach
Gelände: Asphalt 215 km, Schotter 185 km

Die BMW Motorrad International GS Trophy 2020 erlebte heute eine spektakuläre Eröffnungsetappe. Die Teilnehmer brachen von den Thermalquellen und der Heimat der Maori in Rotorua zu einer Fahrt auf, die sie durch einen Naturwald hinauf zu einem idyllischen Hochland und anschließend hinunter zur Hawke‘s Bay führte, wo sie ihr erstes Nachtlager aufschlugen – mit Blick auf den Pazifischen Ozean.

BMW GS Trophy 2020 in Neuseeland

Aber vorher gab es noch einige Strecken zu fahren und Prüfungen zu bestehen. Am Lake Waikaremoana gab es die ‚Sena-Challenge‘. Ein Fahrer, dem die Augen verbunden wurden, musste durch einen Slalomkurs dirigiert werden. Die Kommunikation erfolgte via Sena-50R Mesh-Intercom.

Ein einfacher Vertrauensbeweis und ein Fun-Test zugleich, der aber auch deutlich machte, welche Vorteile den Fahrern zum ersten Mal bei einer GS Trophy dadurch geboten wurden, dass sie in Echtzeit mit den Marshals und untereinander kommunizieren konnten.

Wir hatten heute sehr viel Spaß. Das Land ist fantastisch, es ist wunderschön und unglaublich abwechslungsreich.“

Nikki van der Spek, Internationales Frauenteam 1

Und zum Plaudern aber vor allem zum Motorrafahren ging es dann wieder auf die Bikes. Ziel war ein Zeltplatz am Rande des Hafens von Napier, einer schönen, für ihre Art-déco-Gebäude bekannten Stadt. Nach einem Erdbeben im Jahr 1931 war die zerstörte Stadt Napier eingeebnet und zum Teil in diesem Stil wieder aufgebaut worden.

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Tag 2: Sun & Fun am Strand

Ziel: Castlepoint, Wairarapa Coast
Kurs: 360 km, von Napier Beach nach Castlepoint
Gelände: Asphalt 180 km, Schotter 170 km, Sand 10 km

Zur ersten Herausforderung des Tages, dem Gravel Push (‚Kiesschieben‘). ging es gleich ans Meer. Die so beliebte wie anstrenge aufgabe ist, das ganze Team muss das Motorrad durch den Kies schieben. Mit schlauen Sprüchen wie „Wer sein Bike liebt, der Schiebt“ konnte man sich bei den Teams nicht beliebt machen.

Nach dem Kies zurück auf die Straße und ab nach Herbertville. Dann ging es treu dem Tagesmotto erneut an den Strand, um sich der zweiten Herausforderung, dem ‚Beach Sprint‘ (‚Strandsprint‘) zu stellen. Bei dieser Challenge musste nur ein Teammitglied im Wettlauf gegen die Zeit eine Wendepunktstrecke über Sand bis zu einer Stop-Box am Zielpunkt zurücklegen. Um eine hohe Geschwindigkeit zu erreichen, war nicht nur voller Einsatz nötig, sondern auch eine gute Technik, wenn der Fahrer bei der Wende oder im Ziel nicht im Sturzflug im Sand landen wollte.
Die letzte Etappe des Tages war eine anspruchsvolle, 200 km lange, kurvenreiche Strecke mitten durch Wairarapa – wie immer im ständigen Wechsel zwischen Asphalt und Schotter. Einer Schotterstrecke kann man nie trauen – wie einer der britischen Fahrer nur 5 km vor dem Ziel feststellen musste, als er in tiefen Schotter geriet und zu Boden rutschte, sich dabei aber nicht verletzte. Ziel war Castlepoint – eine weitere ‚Entdeckung‘ von Captain Cook, benannt nach der 162 m hohen Felsformation, die die Küste überragt. Dort gibt es auch ein Riff, das Segler meiden sollten. Heute ist es allerdings ein beliebtes Surfziel.

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Der Tag beginnt am Strand – mit der F850 GS und mit Sand, vielem losen Sand.

Tag 3: Auf der GS Trophy 2020 durch die Rimutaka-Berge nach Süden

Ziel: Wainui, Nordinsel, Neuseeland
Kurs: 345 km, von Castlepoint nach Wainui
Gelände: Schotter 180 km, Pfade 10 km, Asphalt 155 km

Frühstück gab es wieder um 5:30 Uhr, noch vor der Morgendämmerung, und die GS Fahrer erlebten erneut einen grandiosen Sonnenaufgang am Pazifik, diesmal über dem Riff in Castlepoint. Nach weniger als einem Kilometer erwartete sie bereits die erste Challenge des Tages, der Beach Drift. Dabei trat ein Teilnehmer aus jedem Team zu einem Zeitfahren auf tiefem Sand an. Anschließend hatte er einen aus flacherem Sand bestehenden Abschnitt hin und zurück zu durchqueren, bevor er in einem vorgegebenen Bereich präzise zum Stehen kommen musste. Dem tiefen Sand mussten viele Teilnehmer Tribut zollen: Sie kippten entweder um oder blieben im Sand stecken.

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Langschläfer haben bei der GS Trophy schlechte Karten.

Tag 4: Wissen ist Trumpf und der frühe Biker bekommt das Boot

Ziel: Pelorus Bridge, Südinsel, Neuseeland
Kurs: 204 km, von Wainui, Nordinsel, nach Pelorus Bridge, Südinsel
Gelände: Asphalt 204 km

Die BMW Motorrad International GS Trophy 2020 zog heute von der Nordinsel auf die Südinsel Neuseelands um. Dies hatten die GS Fahrer als Möglichkeit interpretiert, sich auszuruhen und ihre Batterien aufzuladen. Da sie aber schon ab 3:30 Uhr frühstücken mussten – um die frühe Inter Island Ferry zu bekommen – realisierten sie schnell, dass es auch bei diesem Wettbewerb bis zum Ende kein Ausruhen geben würde.
Ein Quiz zur GS, eine GPS Challenge zu Fuß und einmal Reifenwechseln waren am vierten Tag der GS Trophy die Prüfungen, die es bestmöglich zu meistern galt. Daneben wurde auch Motorrad gefahren. Zum Glück!
In Picton erregten die GS Trophy Fahrer großes Aufsehen, als die 140 BMW F 850 GS Motorräder die Fähre fast gleichzeitig verließen, gefolgt von dem großen Tross von Support-Autos und Trucks. Schon zwei Minuten, nachdem die GS Fahrer das Hafenstädtchen Picton verlassen hatten, konnten sie eine landschaftlich reizvolle Fahrt durch das Gebiet der Marlborough Sounds genießen.

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Schwieriges Gelände in den Bergen von Neuseeland in Kombination mit Mind-Games. Die GS Trophy 2020 ist eben für Geist und Körper der Motorradfahrer.

Tag 5: Das Biker Glück liegt auf dem Rücken der Rockys – Auch in Neuseeland

Ziel: Punakaiki Beach
Kurs: 360 km, von Pelorus Bridge nach Punakaiki Beach
Gelände: Bergpfade 180 km, Asphalt 180 km

Die BMW Motorrad International GS Trophy 2020 nahm heute die größtmögliche Wendung, denn die Südinsel wartete mit einer besonders anspruchsvollen Herausforderung auf: mit Bergen! Die Nordinsel war durchgängig hügelig. Auf der Südinsel aber mussten die GS Fahrer heute zwei richtige Berge überwinden, und das auf echten Bergpfaden und nicht auf Schotterpisten. Wie versprochen, erreichte die Fahrintensität ein neues Niveau.

Als wir zur ersten Sonderetappe in die Berge hinauffuhren, konnten wir auf die Wolken hinunterschauen. Später fuhren wir an dieser großartigen Küste entlang. Die Wellen brandeten auf den Strand. Und in dieser herrlichen Umgebung sind wir Motorrad gefahren und hatten eine unglaublich schöne Zeit.

Lisa Taylor, Int. Frauenteam II
Mit der F850 GS durch die GS Trophy 2020
Voller Körpereinsatz bei der GS Trophy 2020 in Neuseeland.

Das Ziel der Fahrer war Punakaiki Beach, berühmt für seine hohen Kalksteinfelsen, die wegen ihrer verschiedenen Schichten auch Pancake Rocks genannt werden. Ein besonderes Naturschauspiel bietet sich bei Flut, wenn Meerwasser aus einem Luftloch viele Meter hoch in die Luft sprüht. Und hier am Strand folgte die ‚Rab Challenge‘. Diese sorgte für reichlich Gelächter: Die Teams mussten vom Strand zu ihren Zelten laufen, ihre Stiefel ausziehen, ihren Rab Schlafsack auspacken, in ihn hineinkriechen, dann rückwärts hinauskriechen, den Schlafsack zusammenrollen, die Stiefel wieder anziehen und zu ihrem Teamkollegen am Strand zurücklaufen, der als Nächster an der Reihe war.

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Schlamm schippen BMW-GS-Style. Einen Offroad-Parcours fahren, der fast komplett unter Wasser steht.

Tag 6: Kein Fluss zu tief

Ziel: Lake Tekapo
Kurs: 440 km, von Punakaiki Beach zum Lake Tekapo
Gelände: Asphalt 330 km, Bergpfade/Schotter 110 km

Wenn Tag fünf der BMW Motorrad International GS Trophy 2020 den Fahrern schon einiges abverlangt hatte, so wurde Tag sechs noch deutlich härter. Die GS Fahrer durchquerten die Südinsel von Westen nach Osten, nahmen 440 km über Gebirgspässe und an den Canterbury Plains entlang unter die Räder, bis sie am frühen Abend im Vorland der Neuseeländischen Alpen Lake Tekapo erreichten. Unterwegs bekamen sie es mit weiteren Bergpfaden und mehreren Flussüberquerungen zu tun und machten die berühmte Kiwi Erfahrung: Sie erlebten alle vier Jahreszeiten an einem einzigen Tag.

Mit der GS durch die Flüsse Neuseelands.
Mit dem Motorrad durch den Fluss fahren – geht auch mehrmals am Tag.

Die Fahrer der GS Trophy begannen den Tag wieder mit einem Frühstück um 5:30 Uhr und brachen um 7 Uhr auf. In der Morgendämmerung fuhren sie von Punakaiki Beach entlang der Westküste in südlicher Richtung bis zur Hafenstadt Greymouth. Der einzige Test des Tages erwartete sie schon früh, nur eine halbe Stunde nach dem Start. Bei ‚Rent-a-Ride‘ mussten die Teams zweimal einen Trial-Parcours absolvieren. OK, wenn die Strecke größtenteils unter Wasser steht doch eine etwas größere Herausforderung als gedacht.

Erst nach 18 Uhr trafen die Fahrer im Camp ein, waren also erneut 11 Stunden lang mit dem Motorrad unterwegs gewesen. Obwohl es nur einen Test gegeben hatte, waren die Teilnehmer angesichts der anspruchsvollen Fahrt und der spektakulären Landschaften überglücklich.

Der heutige Tag war unglaublich. Eine spektakuläre Route mit Schotter, Felsen, Bergen, vielen Flussüberquerungen – und die ganze Zeit fantastische Ausblicke.

Isabela Londomo Rivas, Int. Frauenteam II
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Neuseeland gibt alles: Berge, Schafe und Flüsse.

Tag 7: Einfach is’ nich’ auf der GS Trophy 2020

Ziel: Mt. Aspiring, Südinsel, Neuseeland
Kurs: 375 km, vom Lake Tekapo zum Mt. Aspiring
Gelände: Asphalt: 195 km, Schotter/Bergpfad: 180 km

Tag 7 der BMW Motorrad International GS Trophy 2020 führte die GS Fahrer weiter nach Süden. Über das Hochland des Mackenzie-Beckens erreichten sie die ersten Ausläufer von Upper Otago – was wahrhaftig keine einfache Fahrt war, denn auf der Südinsel verhindern viele Berge ein schnelles Vorankommen. Gewöhnlich sind neue Gebiete einzig und allein über Pässe und Schluchten zugänglich. Bevor die Fahrer an ihrem Camp am Lake Wanaka ankamen, der am frühen Abend im Schatten des imposanten Mount Aspiring (der ein Weltnaturerbe ist) lag, mussten sie auf der Route der GS Trophy vier Bergpässe und mehrere Gewässer überwinden.

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Auch am letzten Tag der GS Trophy 2020 begleiten uns Jocelin Snow und Shawn Thomas durch den Wettkampf in Neuseeland.

Tag 8: Finale der GS Trophy 2020

Ziel: Coronet Peak, Südinsel, Neuseeland
Kurs: 265 km, von Wanaka nach Coronet Peak
Gelände: Asphalt: 155 km, Pfade & Schotter: 110 km

Nach acht Tagen und rund 2500 km erreichte die BMW Motorrad International GS Trophy 2020 ihren Abschluss im Skigebiet Coronet Peak, unweit von Queenstown. Champion wurde das Team Südafrika, das sich knapp gegen die Teams Frankreich und Italien durchsetzen konnte. Damit triumphiert Südafrika bereits zum dritten Mal in Folge bei der International GS Trophy. 2016 hatte es bereits in Thailand und 2018 in der Mongolei gesiegt.

Gemäß der Tradition, das Beste möglichst bis zum Schluss aufzubewahren, stellte Tag acht der diesjährigen International GS Trophy technisch besonders hohe Ansprüche an die Teilnehmer, denn die Fahrt über die berühmte Nevis Road – Neuseelands höchste öffentliche ‚Straße‘ – stellte eine große Herausforderung dar. Diese Strecke war mit 24 Flussüberquerungen und unzähligen steinigen Passagen auf einer Länge von knapp 70 km ein wahrer Offroad-Kraftakt.

Die GS Fahrer haben acht unglaubliche, abenteuerliche Fahrtage erleben dürfen. Die beiden Inseln Neuseelands hatten, von den Meeresstränden bis hin zum Mt. Cook, die vielfältigsten Naturwunder zu bieten. Die Fahrer mussten sich in unterschiedlichstem Gelände bewähren und kamen mit einer Flora und Fauna in Berührung, die den Aufenthalt in diesem fernen Land zu einem intensiven Erlebnis machten.

Und unterwegs wurden zwischen den 22 internationalen Teams sehr viele neue Freundschaften geschlossen. Das ist der beste Beweis dafür, dass eine gemeinsame Motorrad Leidenschaft Frauen und Männer aus der ganzen Welt unter einem Emblem vereinen kann – dem der GS!

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