Ducati, Kurven und Kindheitsgefühle – ein Tag am Ochsenkopf

Roadtrip Fichtelgebirge mit Rodelbahn und Mountaincart

Der Ochsenkopf. Auf Motorradtour durchs Fichtelgebirge
Zwischenstop am Ochsenkopf im Fichtelgebirge. Diese Location musst du auf deiner Motorradtour machen. Bild: Florian Trykowski

Heute geht’s zum Ochsenkopf. Auf Motorradtouren geht es oft um Geschwindigkeit, um Kurven, um das Gefühl von Freiheit zwischen Gasgriff und Horizont. Aber manchmal sind es gerade die unerwarteten Erlebnisse abseits der Straße, die einen Tag unvergesslich machen. So war es bei unserem Roadtrip durchs Fichtelgebirge – einer Region, die für mich vorher eher ein weißer Fleck auf der Motorradkarte war. Doch das hat sich seit Sommer 2025 gründlich geändert.

Eine besondere Erinnerung: unser Abstecher zum Ochsenkopf, einem der bekanntesten Berge in der Region. Und nicht etwa wegen eines spektakulären Passes oder einer besonders kurvigen Etappe auf unserer Motorradtour – sondern wegen einer Mischung aus Aussicht, Action und echtem Kindheitsgefühl.

Abfahrt in Bayreuth - mit der Ducati Monster zum Ochsenkopf
Morgens in Bayreuth. Unser Roadtrip durchs Fichtelgebirge geht weiter und führt uns heute mit der Monster und der Mulstistrada zum Ochsenkopf.

Der Weg zum Erlebnis – Ducati trifft Mittelgebirge

Bereits die Anfahrt war ein kleines Highlight. Ich saß auf der Ducati Monster, mein Kollege auf der Multistrada V2 – zwei völlig unterschiedliche Konzepte, aber beide mit dieser typisch italienischen Mischung aus Design, Emotion und Fahrdynamik. Das Fichtelgebirge überraschte uns mit gut ausgebauten Straßen, herrlich fließenden Kurven und einer Landschaft, die mal lieblich, mal rau wirkt – immer aber authentisch.

Je näher wir dem Ochsenkopf kamen, desto mehr veränderte sich das Bild: Die Bäume wurden dichter, die Straßen enger, der Wald dunkler. Und dann tauchte sie auf – die Talstation der Seilbahn, eingerahmt von grünem Wald, fast versteckt in der Landschaft. Motorrad abstellen, Helm abnehmen – und schon begann das zweite Kapitel dieses besonderen Tages.

Blick aus der Seilbahnkabine auf die Bergstation am Ochsenkopf.
Alles neu am Ochsenkopf – Seilbahn, Seilbahnstation und wir.

Mit der Seilbahn in eine andere Welt

Die Fahrt mit der Seilbahn auf den Ochsenkopf war ruhig, entschleunigend und irgendwie fast meditativ. Während unter uns die Baumwipfel vorbeizogen, hatte ich zum ersten Mal an diesem Tag kein Motorengeräusch im Ohr, sondern nur das leise Surren der Seilführung und das Rauschen des Waldes. Oben angekommen öffnete sich der Blick über das Fichtelgebirge – ein Anblick, der nicht spektakulär im alpenländischen Sinne ist, aber gerade deshalb so besonders: Echt. Ruhig. Unaufgeregt schön.

Mit der neuen Seilbahn am Ochsenkopf bleiben keine Wünsche offen

Die Kabinen der Seilbahn ermöglichen es Fahrräder mitzunehmen oder aber Passagiere mit einer Gehhilfe oder etwa einem Rollstuhl. Hierfür lassen sich die Bänke in der Kabine der Seilbahn einfach hochklappen. 

Seilbahn ist nichts für dich, weil du fühlst dich unsischer? Ja, so ein Gefühl könnte man haben aber dank TÜV kannst du dich sehr sicher fühlen. Als die neue Seilbahn in Betrieb gehen sollte, hat der TÜV alle Kabinen mit Menschen voll besetzen lassen und dann musste die Bergwacht ran … und alle Passagiere sicher aus den Kabinen abseilen. War das ein Mammutprojekt? Ja, bestimmt aber die Jungs und Mädels von der Bergbahn haben es geschafft. Respekt!!

Also, fühl dich sicher, trau dich und genieße wie wir die fahrt mit der Seilbahn auf den Ochsenkopf.

Gipfelfernblick vom Ochsenkopf in die Landschaft des Fichtelgebirges
Markus zeigt Lou die Landschaft. Vor dem Gipfel entfaltet sich das wunderschöne Panorama des Fichtelgebirges.

Spiel und Spaß am Ochsenkopf

Oben angekommen, ein kurzer Spaziergang auf dem Plateau, tief durchatmen, kurz runterkommen. Und dann war es Zeit für das, was wir eigentlich wollten: Spaß. Geschwindigkeit. Kind sein.

Alpine-Coaster, so nennt sich die Sommerrodelbahn am Ochsenkopf.
Die Sommerrodelbahn am Ochsenkopf bzw. der Alpine-Coaster. Wir hatten es bequemer und hatten jeweils unseren eigenen Schlitten. Bild: Florian Trykowski

Am Ochsenkopf die Sommerrodelbahn neu erleben

Die Sommerrodelbahn am Ochsenkopf ist nicht die neueste aller Ideen, aber zeitlos gut. Mit den kleinen Schlitten auf Metallschienen den Hang hinunter – das kennt man vielleicht aus der Jugend. Ich dachte: „Nett, mal schauen.“

Aber dann kam die erste Kurve. Und plötzlich war alles da: das Lachen, das leichte Kribbeln im Bauch, der Reflex zu bremsen – und der Wunsch, es doch besser zu lassen. Die Bahn ist lang, schnell und abwechslungsreich – und macht verdammt viel Spaß, auch als Erwachsene in Motorradklamotten. Und damit ihr es wisst, ich habe nicht gebremst und bin die ganze Zeit full Speed gefahren … grandios!

Mountainkart am Ochsenkopf
Mountaincart – wo nur schwerkraft und Angst die Geschwindigkeit bestimmen … ist Lou vorne mit dabei!

Mountaincart – Adrenalin auf drei Rädern

Und dann kam das eigentliche Highlight des Tages: das Mountainkart. Ein seltsames Gefährt auf den ersten Blick – breites Gestell, 3 große Räder, ein tiefer Schwerpunkt. Gar nicht zu vergleichen mit einem Motorrad … auch wenn der Lenker ähnlich aussieht.  Aber auch hier wusste ich nach wenigen Metern Fahrt: Das ist genial.

Mountaincart Basic Comfort auf drei Rädern
Basic Comfort. Wo du mit dem Popo fast über den Schotter schlitterst … aber eben nur fast 😉

Die separate Abfahrt für die Karts ist schottrig, staubig und hat ordentlich Gefälle. Man sitzt tief, spürt jede Bodenwelle, aber die Stabilität ist beeindruckend. Durch die Bremsen an beiden Seiten hat man volle Kontrolle – und gleichzeitig dieses irre Gefühl, ein bisschen zu schnell zu sein, aber genau richtig schnell. „Gut, dass ich meine robuste Motorradkombi trage“ dachte ich. Aber ganz so gefährlich ist es dann doch nicht, es ist wie Downhill – aber mit drei Rädern! Ich habe selten so viel gelacht beim Fahren. 

Mountain Cart am Ochsenkopf im Fichtelgebirge
Mountaincart bzw. Schottercart😉 Ob die Nr.13 Glück gebracht hat? Wir wissen es nicht … aber wir hatten Spaß. Viel Spaß. Bild: Florian Trykowski

Was mir besonders gefallen hat: Man braucht keine Vorkenntnisse, kein besonderes Können – einfach losfahren, genießen, und am Ende grinst man bis unter den Helm. Ganz ehrlich: Ich wäre am liebsten sofort noch einmal gefahren. Oder dreimal …

Der Ochsenkopf ist viel mehr als nur ein Stop

Der perfekte Mix aus Tour und Erlebnis

Der Tag am Ochsenkopf hat mir einmal mehr gezeigt, wie viel eine Motorradtour gewinnen kann, wenn man auch mal aus dem Sattel steigt. Es geht nicht immer um die längste Strecke oder die spektakulärste Route. Manchmal liegt der wahre Reiz darin, abzuschalten, zu erleben, zu spielen. Und ja – genau das war es am Ochsenkopf: eine Einladung, wieder Kind zu sein. Für ein paar Stunden alles vergessen, was sonst so wichtig scheint.

Die Kombination aus lässiger Anfahrt, Seilbahn-Panorama, Rodelbahn-Klassiker und Mountaincart-Action war für mich eine der größten Überraschungen dieser Reise. Und ich kann nur jedem raten: Wenn ihr im Fichtelgebirge unterwegs seid, macht einen Stop am Ochsenkopf. Es lohnt sich. Nicht nur für die atemberaubende Aussicht und den Spaß – sondern für dieses ungefilterte Gefühl von Freiheit, das uns alle überhaupt erst aufs Motorrad gebracht hat.

Alter Sessellift am Ochsenkopf
Ochsenkopf war für uns Spiel, Spaß, Abenteuer und einfach mal genießen. Wir kommen wieder!

Überblick für deinen Besuch

Du bist auf Motorradtour durchs Fichtelgebirge? Ein Stop lohnt sich immer!

AktivitätÖffnungszeitenHinweise
Seilbahnen (Nord/Süd)10:00–17:00 täglichTickets für Berg- und Talfahrt 
Alpine Coaster10:00–17:30 täglich Ganzjahresbetrieb
Mountaincart10:00–16:30 täglichMindestalter: 12 Jahre

Alle Updates und Preise tagesaktuell hier. Am besten vor deinem Besuch nochmal informieren!

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Disclaimer: Mit freundlicher Unterstützung vom Tourismusverband Fichtelgebirge

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