Ain’t no sunshine when she’s gone – Motorradkolumne

SPIEGELBLICK - DIE Motorradkolumne auf SHE is a RIDER. Alle 14 Tage neu.

Sabines Motorradkolumne - 5 Phasen der Trauer
In Sabines Motorradkolumne heute mal ein Thema, das nachdenklich stimmt.

Die Motorradsaison hat gefühlt gerade erst angefangen und trotzdem gab es bereits Unfälle mit Toten und Schwerverletzten zu beklagen. Das hat mich dazu gebracht, in der heutigen Motorradkolumne über Trauer und Verlust nachzudenken.

Von Schockstarre bis Akzeptanz

Trauer läuft meist in fünf Phasen ab. Wie lange Du in einer der Phasen hängen bleibst ist sehr unterschiedlich. Das liegt zum einen daran, wie nahe Dir der Verlust geht, zum anderen daran, wie Du grundsätzlich mit Veränderungen umgehen kannst.

  1. Zunächst ist es ganz natürlich, dass Du einen Verlust nicht wahrhaben willst. Du verdrängst den Gedanken soweit es geht. Manche verfallen in Schockstarre, andere in wilde Aktivität. Ziel ist es jedes Mal, nur nicht darüber nachdenken zu müssen.
  2. Nach und nach stellt sich die Wut ein. Weshalb passiert das mir? Weshalb musste er/sie gehen? Das ist unfair! Die Wut kann sich auch an den Unfallgegner oder sogar Unbeteiligte richten. Irgendwo muss doch ein Schuldiger sein…
  3. In der dritten Phase, die meist sehr kurz ist, kann es sein, dass Du mit Gott und der Welt haderst und darum bittest, dass Ereignis ungeschehen zu machen. Manche Menschen fangen an zu beten, bitten darum, dass der geliebte Mensch wieder zurückkommt.
  4. Und dann kommt dieses tiefe schwarze Loch. Die Zeit, in der Dir der Verlust so richtig bewusst wird, Du den geliebten Menschen schmerzlich vermisst. Dazu kann die Angst kommen, nie wieder aus diesem Loch herauszukommen oder nicht zu wissen, wie es jetzt weiter gehen soll.
  5. In der letzten Phase der Trauerbewältigung steht die Akzeptanz dessen was ist. Du lernst wieder die schönen Dinge zu sehen und kannst ohne Schmerz auf gemeinsame Erlebnisse zurückblicken und Dein Leben neu gestalten.

Gemeinsam ist es leichter

Die oben beschriebenen Phasen durchlebt jeder Mensch, nicht nur beim Verlust durch Tod, sondern auch nach einer Trennung oder z. B. dem Verlust des Arbeitsplatzes. Die Phasen unterscheiden sich lediglich in Länge und Intensität.

Wichtig ist, in dieser Zeit nicht alleine zu sein. Zu wissen, dass es Menschen gibt, die für Dich da sind. Auch wenn Du Dich zu Beginn vielleicht lieber einigeln willst. Der Gedanke, dass Du mit jemanden reden könntest, wenn Du wolltest kann schon sehr tröstlich sein.

Und wenn Du die Freundin bist, die eine Trauernde begleitet, dann gib ihr Zeit bis sie selbst reden will. Zeige ihr, dass Du da bist, nimm ihr vielleicht alltäglichen Kleinkram ab, zeige Ihr durch kleine Gesten, dass es Menschen gibt, denen sie wichtig ist.

Ich wünsche uns allen, dass wir unfall- und trauerfrei durch diese Motorradsaison kommen.

Die Linke zum Gruß und bis in 14 Tagen

Sabine

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