Hallo, wie heißt du bitte? Donni
Und wie alt bist du? 45
Was ist dein Job? Off-Road-Instruktor in meiner eignen Schule “Skool of Moto”
Seit wann fährst du Motorrad? Seit meinem sechsten Lebensjahr
Wie und warum bist du zum Motorradfahren gekommen?
Sobald ich mit meinen Füßen auf die Erde kam, saß ich auf einem Motorrad. OK, das war damals ein Mofa, aber immerhin. Ich war sechs Jahre alt als mir mein Großvater das Mofafahren beibrachte und meine Onkel waren immer zur Stelle, um mit mir zu fahren und mich weiter zu ermutigen.
Mein Großvater hatte ein 20 Hektar großes Stück Land, das durchzogen war mit Trails. Und immer wenn wir zu Besuch waren saß ich sofort auf „meinem“ Mofa und fuhr über Stock und Stein.
Ich kann mich noch gut an die Zeit erinnern und daran, wieviel Spaß ich hatte und was für ein großartiges Gefühl der Freiheit das war. Dieses Gefühl hat mich nie verlassen, und immer wenn ich heute aufs Bike steige ist es sofort wieder da!
Als ich dann in der High School war und endlich meinen Führerschein hatte, wollte ich mir mein eigenes Motorrad kaufen. Da meine Eltern leider dagegen waren musste ich sehr ungeduldig bis zum College warten. Um meine Sehnsucht zu befriedigen, durfte ich zum Glück die Motorräder meiner Freunde fahren. Als ich dann die Ausbildung zur Krankenschwester begann, habe ich zugeschlagen. Mein erstes Motorrad war eine 1975-er Honda CB 500, die ich mir zu einem Cafe Racer umgebaut habe.
Bis heute habe ich viele verschiedene Motorräder besessen. Straßen-Bikes, Cross-Over-Modelle, eine Ural mit Beiwagen. Heute habe ich diverse Dirt-Bikes. Ich liebe alle Arten von Motorrädern aber am meisten mag ich Trail-Bikes und Offroadfahren.
Welches Motorrad fährst du? Warum hast du diese Maschine gewählt?
Aktuell habe ich eine Husqvarna 501 und eine Beta 300 Xtrainer
Ich mag den Unterschied zwischen diesen beiden Motorrädern. Die 501 ist ein perfektes Motorrad um durch Sand und die Wüste zu fahren.
Für Single Tracks bevorzuge ich die Beta, weil sie viel leichter ist und mir im Gelände ein gutes Feedback gibt.
Was bedeutet dir Motorradfahren heute?
Motorradfahren bedeutet für mich Freiheit, Therapie, Aufregung und Freude pur.
Was bewunderst du an anderen Motorradfahrerinnen?
Besonders bewundere ich diejenigen, die keine Angst davor haben, etwas Neues zu lernen und natürlich die, die genauso leidenschaftlich Motorradfahren wie ich. Ich liebe es mit Gleichgesinnten unterwegs zu sein.
Was war deine größte Herausforderung bisher?
Die größte Herausforderung war, mich selbstständig zu machen. In 2018 eröffnete ich die „Skool of Moto“. Eine Dirt-Bike-Schule, die sich speziell an Motorradfahrerinnen richtet.
In all den Jahren habe ich vielen Menschen das Motorradfahren beigebracht und viele meiner Freundinnen haben mich ermutigt, auch Off-Road-Kurse zu geben. Nachdem ich selbst ein paar Kurse besucht hatte, war ich mir sicher, dass ich das auch kann. Ich wusste, dass es eine Nachfrage nach weiblichen Instruktoren gab und nur wenige „Schulen“ für Frauen. Dabei kannte ich so viele Frauen, die gern Off-Road-Fahren von einem weiblichen Instruktor lernen wollten.
Als Gründerin und „Chef-Instruktorin“ arbeite ich mit kleinen Gruppen oder gebe Einzelunterricht. Das ist einfach und gut. Dadurch habe ich alle meine Teilnehmerinnen gut im Blick und jede von ihnen bekommt viele Hinweise und Verbesserungsvorschläge, die sie sofort umsetzen kann. So kann jede Motorradfahrerin sich in ihrer eigenen Lerngeschwindigkeit verbessern. Meine Teilnehmerinnen mögen genau das. Hier wird niemand durch eine große Gruppe abgelenkt.
Glücklicherweise werde ich von Beta Motorcycles unterstützt. Die möchten auch mehr Frauen vom Dirt-Biken begeistern. Ohne die Hilfe von Beta hätte es viel länger gedauert mein Business aufzubauen.
So habe ich meine „normale“ Karriere als Krankenschwester kurzentschlossen pausiert. Es war ein Wagnis das gute und sichere Einkommen einer Krankenschwester aufzugeben um etwas zu machen, dass ich schon ganz, ganz lange tun wollte. Dabei habe ich mich von Nichts und Niemanden ablenken lassen. Indem ich auf mich selbst hörte, konnte ich alle Zweifel und Ängste besiegen. In so einer Situation darfst du eben nicht auf die hören, die nicht verstehen wie es ist, deinen eigenen Traum zu leben. Auch, wenn sie dich für verrückt halten.
Aber dafür bekomme ich soviel positives Feedback von meinen Kundinnen und von all denen, die an mich glauben.
Gab es schon Mal eine brenzlige Situation?
Zum Glück nein. Ich fahre nun schon über 40 Jahre Motorrad und hatte nur einen kleinen Unfall. Im Herbst 2019 habe ich mir das Handgelenk gebrochen. Aber ich hatte keine OP und kam durch normales Workout wieder in Form und bin nach einer kleinen Motorradpause wieder ganz gesund.
Was war dein schönstes Erlebnis?
Das schönste war, mit meinem Freund zwei Wochen lang die COBDR zu fahren – die Colorado Backcountry Discovery Route. Wir fuhren mit unseren Motorrädern durchs Gelände, haben in der Natur gezeltet, sind auf ein paar schöne Felsen geklettert und probierten wirklich leckere Craft Biere. Wir haben eine menge Fotos gemacht und einfach unsere gemeinsame Zeit genossen.
Wo oder welche Strecke würdest du gern einmal fahren? Warum reizt dich das?
Durch die Baja zu fahren, muss wohl sehr spektakulär sein. Ich war schon ein paar Mal da, um das Baja Rally Race zu fotografieren. Das war halt immer Arbeit. Aber der Gedanke daran, das Gelände zu erkunden, mit den Menschen vor Ort ins Gespräch zu kommen und auf eigene Faust die Gegend zu „er-fahren“, das würde ich sehr gern einmal machen.
Hast du 3 Tipps aus deiner persönlichen Erfahrung für uns?
- Trainings. Es gibt so viel von erfahrenen Motorradfahrern und Instruktoren zu lernen und je mehr Wissen du von Anfang an hast, desto sicherer und besser wirst du selbst Motorradfahren.
- Beginne mit einem günstigen, leichten Motorrad. Solang du noch lernst, möchtest du beim Motorradfahren entspannt sein und einfach nur Spaß haben. Das geht auf einem großen Motorrad nicht so gut, solange du noch nicht die Erfahrung hast.
- Fahr mit Leuten, die dich ermutigen, die Geduld und mit dir zusammen Spaß beim Motorradfahren haben. Die besten Tage sind die in guter Gesellschaft, die dich fordern und mit denen du lachen kannst.
Warum sollte Frau Motorradfahren?
Weil Motorradfahren viel Selbstvertrauen bringt und du einen Sinn für Freiheit entwickeln wirst, den du nirgendwo anders finden kannst.
Ist da noch etwas, das du den Leserinnen mitteilen möchtest?
Wenn ihr mal in Washington State seid, kommt bei mir vorbei und wir fahren zusammen.
Mehr Infos zu Husqvarna Motorrädern findest du hier.
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