
Wie ist Dein Name, bitte? Michaela
Und wie alt bist Du? 56 Jahre, Mutter zweier Kinder und stolze Oma auf dem Motorrad
Was ist Dein Job? Ich habe einige Berufe erlernt: Friseurin, Visagistin, Schwimmtrainer für Kleinkinder, Meister der Berufsfotografie und zertifizierter Tourguide. Zur Zeit arbeite ich als Tourguide für meine eigene Firma und als Friseurin.
Seit wann fährst Du Motorrad? Seit meinem 21. Lebensjahr. Eine Pause wegen der Kinder habe ich zwar auch gemacht aber trotzdem die Leidenschaft fürs Motorradfahren nie aufgegeben!

Wie und warum bist Du zum Motorradfahren gekommen?
Schon von klein an habe ich mich immer nach Motorrädern auf der Straße umgedreht, ein Lächeln im Gesicht gehabt und mir gedacht, wenn ich größer bin, dann kauf ich mir auch ein Motorrad. Still und heimlich habe ich meinen Motorradführerschein gemacht mit anschließendem Kauf einer Honda Dominator 500. Meine Eltern habe ich damals vor vollendeten Tatsachen gestellt. Zuerst waren sie geschockt aber meine Oma fand es super: „Recht hast, schau dir die Welt an”.
Zu guter Letzt haben sich meine Eltern damit abgefunden, dass ihre Tochter jetzt Motorrad fährt.
Welches Motorrad fährst Du? Und wie groß bist Du bitte?
Ich fahre zurzeit eine Yamaha Tracer 9GT und bin 168cm groß.

Warum hast Du diese Maschine gewählt?
Dieses Motorrad ist für mich eine optimale Lösung was das Tourenfahren betrifft, Sportlich, wendig, mit 120 PS unter dem Popo, viel Platz für Gepäck (wobei ich mit sehr wenig Gepäck unterwegs bin), der Dreizylinder hat eine sehr angenehme gleichmäßige Laufleistung, egal ob bergauf oder bergab, der Motor ist einfach Top und das Preis-Leistungsverhältnis optimal.
Du hast einen Spitznamen oder einen Insta-Namen?
Auf Insta bin ich mit Tourheldin und meine Webseite findest du unter tourheldin.de

Magst Du uns die Geschichte zu Deinem Handle erzählen? Wie kam es dazu?
Motorradtouren für Frauen-Tourheldin ist schon seit längerem in meinem Kopf und die Idee kam mir auf einer Tour. Mitten im Nirgendwo, den Blick in die Ferne gerichtet, Dankbar all das erleben zu dürfen, war ausschlaggebend. Ich bin immer wieder fasziniert von der unglaublichen Schönheit der Natur. Diese Momente, Eindrücke und Erlebnisse möchte ich gerne mit anderen Frauen teilen, ohne Druck beim Motorradfahren, in angenehmer Atmosphäre und neue Freundschaften knüpfen. Danach entschloss ich mich zu einer Ausbildung zum zertifizierten Tourguide.

In einer Männerdomäne wie Motorradfahren ist es als Frau nicht immer einfach, gerade deswegen gibt es Tourheldin, um dich dabei zu unterstützen, deine Komfortzone zu verlassen und neue Motorradabenteuer zu entdecken. Schenk mir dein Vertrauen und ich zeige dir die schönsten Strecken in Europa. Ich selbst bin Mutter zweier Kinder und stolze Oma auf dem Motorrad. Mittlerweile ist Motorradfahren zu meiner Lebenseinstellung geworden. Ich fahre im Jahr zwischen 25. und 40.ooo Kilometer, außer es liegt Schnee auf der Straße. Meine Oma hat immer gesagt, es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung, aber da gibt es ja mittlerweile tolle Sachen auf dem Markt.

Was bedeutet Dir Motorradfahren heute?
Ich kann mir ein Leben ohne Motorradfahren nicht mehr vorstellen, es ist meine Lebenseinstellung und bereichert mein Leben in vielen Momenten. Mit jedem gefahrenen Kilometer lerne ich auch heute immer wieder etwas dazu. Es ist unheimlich wichtig und hilft mir, eventuelle Gefahren früh zu erkennen und zu reagieren. Ich tanke Energie und schwelge in Erinnerungen.
Was bewunderst Du an anderen Motorradfahrerinnen?
Ich finde es unglaublich toll, wenn Frau die Welt auf zwei Rädern entdeckt und sich diese Auszeit des Alltages gönnt, verdient!

Was war Deine größte Herausforderung bisher?
Auf privaten Touren gibt es schon mal die ein oder andere Herausforderung, aber dann heißt es einfach Augen zu und durch, ich schaffe das! Es kam aber auch schon vor, dass ich den direkten Weg gefahren bin, um eben gut ans Ziel zu kommen und mich nicht der Gefahr eines Sturzes ausgesetzt habe. Hier siegt dann doch noch die Vernunft.
Wie hast Du Sie gemeistert und wie hat das ggf. Dein weiteres (Biker)Leben beeinflusst?
Ich gehe nahe an meine Grenzen, aber nie darüber! Wenn ich mal den Drang zur Schnelligkeit verspüre, dann get’s ab auf die Rennstrecke.
Gab es schon Mal eine brenzlige Situation?
Ja klar, aber dann ist es umso wichtiger wirklich gut zu reagieren, Fahrsicherheitstrainings helfen da viel. Wichtig ist es, immer auf die anderen Verkehrsteilnehmer zu achten, viele sind oft abgelenkt. Da ist natürlich wieder der Satz: je mehr Kilometer du fährst, desto mehr Erfahrung bekommst du.
Ich selbst hatte einmal ein Versagen der Vorderradbremse, aber es gibt ja noch eine zweite Bremse

Was war Dein schönstes Erlebnis?
Puh, da gibt es unzählige, ich könnte dir von jeder Tour unvergessliche Momente erzählen, das schönste war für mich Norwegens Landschaft, it’s amazing! Fahrtechnisch nicht so spektakulär.
Fahrtechnisch gibt es schon andere diverse Strecken, die anspruchsvoll sind und in manchen Ländern auch sehr anspruchsvoll waren. Der Balkan hat schon seine Tücken, aber es ist unglaublich schön in diesen Ländern.

Wo oder welche Strecke würdest Du gern einmal fahren?
Mich persönlich würde Kanada und die Mongolei interessieren. Einfach die Landschaft, Land und Leute, Fauna und Flora zu erkunden. Das wäre noch ein Ziel von mir.
Was würdest Du Dir selbst raten, wenn Du jetzt mit dem Motorradfahren beginnen würdest?
- Fahre nie ohne Schutzkleidung, auch keine kurze Strecke!
- Fahre deine Geschwindigkeit, die wo du dich sicher fühlst.
- Gehe nicht über deine Grenzen
und achte immer auf die Anderen im Straßenverkehr, denn manche wissen nicht was sie tun☝️

Warum sollte Frau Motorradfahren?
Wir Frauen neigen oft dazu, anderen Mitmenschen den Vortritt zu lassen, sind fürsorglich, und stellen uns meist hinten an. Ich finde eine Frau, Mutter, Oma hat ein Recht, (Motorrad)Abenteuer, Freiheit auf zwei Rädern zu erleben, Energie zu tanken, sich in einer Männerdomäne zu entfalten und einfach Spaß am Fahren zu haben💃
Ist da noch etwas, was Du unseren Leserinnen gern mitteilen möchtest?
Ja, manchmal muss man seine Komfortzone verlassen, um Neues zu entdecken. Frauen sind gute Motorradfahrerinnen. Habe Mut zum Reisen, nicht irgendwann, sondern jetzt und hier, in der Gegenwart.
Ich wünsche euch allen eine gute Zeit auf dem Motorrad und ich würde mich freuen, wenn ihr mich auf meiner Webseite besucht und mit mir meine Leidenschaft zum Motorradfahren teilt.
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