Mira – Lass dein Ego Zuhause!

Mira auf Bank an Yamaha - SHE is a RIDER
Mira auf Bank an Yamaha. Bild: Andreas Lennart

Hallo, wie heißt du bitte? Mein Name ist Mira Bella – aber bitte nur Mira oder Bella. Mira Bella sagt nur meine Mama zu mir.
Und wie alt bist du? Ich bin 23 Jahre alt
Was ist dein Job? Ich arbeite als Moderatorin beim Radio. Nebenbei studiere ich noch, obwohl das meistens mehr Nebensache ist, als es eigentlich sein sollte.
Wie lange fährst du schon Motorrad? seit drei Jahren (2017)

Wie und warum bist du zum Motorradfahren gekommen?

Das weiss niemand so genau. Wir sind keine Motorradfamilie und es gab auch niemanden, der mich irgendwie dazu ermutigt hätte. Als Familie fuhren wir früher aber immer nach Sardinien in die Ferien und auf den Campingplätzen hatte es jeweils viele Motorradfahrer. Mit 10 Jahren durfte ich mich dort einmal auf ein grosses Motorrad setzen und sagte zu meiner Mutter: “Mama, das mache ich auch mal”.
Damals hatte sie gehofft, ich vergesse es wieder …

Welches Motorrad fährst du?Warum hast du diese Maschine gewählt?

Ich fahre eine Yamaha MT-07, sie wurde mir als gutes Anfängerbike empfohlen. Zusätzlich bin ich mit 1.59m sehr klein und hatte ehrlich gesagt auch nicht so viel Auswahl. Das großartige an dieser Maschine ist, dass sie einem nicht langweilig wird – auch wenn man kein Anfänger mehr ist.

Für die einen ist es nur eine Kurve, für Mira ist es Therapie.
Bild: Andreas Lennart

Was bedeutet dir Motorradfahren heute?

Motorradfahren ist meine persönliche Therapie. Man ist allein in seinem Helm, hat entweder viel Zeit zum Nachdenken oder dann den Kopf ganz auszuschalten und sich nur auf das Fahren zu konzentrieren. Man ist in der Natur (was in der Schweiz natürlich atemberaubend ist) und man trifft auf viele tolle Leute, die dieselbe Passion haben.

Was bewunderst du an anderen Motorradfahrern?

An anderen Fahrern/innen bewundere ich eine tolle Linienwahl (da muss ich noch viel üben) und einen guten Mix aus sportlichem, aber verantwortungsbewusstem Fahren.

Einfach mal stehenbleiben und die gerade gefahrene Strecke genießen. Mira machts richtig.
Bild: Andreas Lennart

Was war deine größte Herausforderung bisher?

Meine grösste Herausforderung war (und ist immer noch) keine Angst vor engen Kurven zu haben, vertrauen in mich und die Maschine zu haben und mich auf eine schöne Linienwahl zu konzentrieren. Das geht am besten, wenn man einfach immer und immer wieder übt.

Gab es schon Mal eine brenzlige Situation? Was war es und wie hast du reagiert?

Ich glaube jede und jeder Fahrer/in hatte schon brenzlige Situationen, das gehört leider zum Alltag beim Motorradfahren. Leider werden wir immer noch oft übersehen. Es passiert mir oft, dass mir der Vortritt im Kreisverkehr genommen wird oder dass mir auf Passstrassen andere Personen auf meiner Spur entgegenkommen. Ich versuche immer so zu fahren, dass ich noch reagieren kann. Als Motorradfahrerin muss ich nicht nur für mich, sondern manchmal auch für die anderen denken.

Gipfeljubel in der Schweiz. Miras Heimat ist ein tolles Land: Fondue, Schokolade, Motorradfahren – alles super da!
Bild: Andreas Lennart

Was war dein schönstes Erlebnis?

Mein schönstes Erlebnis war, als ich das erste Mal eine Tour über mehrere Schweizer Pässe gemacht habe. Dort habe ich auch zum ersten Mal richtig realisiert, wie unglaublich schön mein eigenes Heimatland ist. Irgendwo auf einer Passhöhe zu stehen und in die Weite zu blicken, das raubt mir auch heute noch regelmässig den Atem.

Wo oder welche Strecke würdest du gern einmal fahren? Warum reizt dich das?

Ich möchte unbedingt mit dem Motorrad nach Sardinien. Letzten Herbst bin ich in Italien zwei Wochen allein unterwegs gewesen und es war fantastisch. Sardinien reizt mich besonders, weil es für seine schönen Kurven bekannt ist.

Drei Tipps aus deiner persönlichen Erfahrung?

  • Nur Geduld! Es ist normal, wenn es nicht von Anfang an direkt funktioniert. Es sind nun mal große Maschinen und man muss sich daran gewöhnen, mit ihnen umzugehen.
  • Lass dir helfen! Am besten jemandem hinterherfahren, der bewusst eine schöne Linie vorfährt. So bekommst du ein Gefühl fürs Kurvenfahren.
  • Lass dein Ego Zuhause! Über seinem Limit zu fahren, nur weil man jemandem imponieren will oder nicht die langsamste in der Gruppe sein möchte, bringt dich unnötig in Gefahr.
Mad Max-Pose – Mira fährt ihre Yamaha sehr souverän!
Bild: Andreas Lennart

Warum sollte Frau Motorradfahren?

Weil es überhaupt keine Rolle spielt ob man eine Frau ist. Motorradfahren ist für alle da und ich freue mich jedes Mal, wenn ich Motorradfahrerinnen auf der Strasse antreffe – es werden nämlich immer mehr!

Ist da noch etwas, das du den Leserinnen mitteilen möchtest?

Danke allen Frauen da draussen die mir Vorbilder waren, als ich mich dazu entschieden habe mit dem Motorradfahren zu beginnen. Ich hoffe, dass nun ich für einige ein Vorbild sein kann.

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