Hallo, wie heisst du bitte? Nikki van der Spek
Und was machst du beruflich? Motorradfahren, ich bin Instructor in meiner eigenen Company und Motorradhändler (Yamaha).
Wie alt bist du? 31
Seit wann fährst du Motorrad? Seit ich 18 bin. Ich habe auch zuerst meinen Motorradführerschein gemacht und drei Jahre später den Führerschein für Autos.
Wie und warum bist du zum Motorradfahren gekommen?
Schon als kleines Mädchen habe ich mich für Motorräder und Motorradfahren interessiert. Allerdings gab es in meiner Familie keinen einzigen Motorradfahrer und darum weiß ich auch nicht, wie ich gerade zu disem Hobby gekommen bin. Ich denke mal, es hat an den cool aussehenden Bikes und dem grandiosen Motorensound gelegen.
Welches Motorrad fährst du?
Im Moment habe ich drei Motorräder:
BMW R1200GS
Honda CBR1000RR
und eine Yamaha WR450F
Warum hast du diese Maschine gewählt?
In meinem Job als Off-Road-Instructor brauche ich ein Motorrad, das ich in jedem Gelände fahren kann. Meine GS ist für die Straße und fürs Gelände, die Honda CBR für die Rennstrecke und die Yamaha für die ganze “Drecksarbeit”.
Natürlich macht das Motorradfahren mit allen drei Maschinen Spaß aber Job und Hobby sind eine super Entschuldigung, immer mehrere Maschinen in der Garage zu haben.
Was bedeutet dir Motorradfahren heute?
Motorradfahren ist eine Lebenseinstellung. Wenn du offroad fährst, dann bringt dich dein Motorrad zu den schönsten Flecken dieser Erde, die du auf gut ausgebauten Straßen niemal erreicht geschweige denn gesehen hättest.
Was bewunderst du an anderen Motorradfahrern?
Ich beobachte gerne die Fahrer, die besser sind als ich. Dabei kann man immer viel lernen. Einfach zuschauen, ihre Technik studieren und schauen, wie sie in den verschiedenen Situationen damit zurecht kommen. Also ich würde es “lernen durch bewunderndes zuschauen” nennen.
Was war deine größte Herausforderung bisher?
In 2015 bin ich zusammen mit meinem Freund von Holland nach Südafrika gefahren. Wir waren dreieinhalb Monate unterwegs und haben dabei 20.000km bewältigt. Dabei war das Motorradfahren noch nichtmal der schwierigste Teil der Tour. Lebensmittel zu bekommen, Wasser zu finden oder rechtzeitig eine Tankstelle zu erreichen war manchmal viel anstrengender. Aber es war definitiv die Tour meines Lebens!
Gab es schon Mal eine brenzlige Situation?
Eine wirklich lebensgefährliche Situation hatte ich zum Glück noch nicht. Allerdings, als ich damals meinen Führerschein erst ein paar Wochen hatte, nahm ich eine Kurve etwas zu schnell. Das brachte mir eine Fahrt ins Krankenhaus – liegend!
Wie hast du in der Situation reagiert?
Da war keine Zeit mehr, um zu reagieren. Ich fiel hin und brach mir mein Steissbein. Das war wirklich sehr schmerzhaft und sehr lehrreich. Ich dachte ich fahre wie Rossi, stimmt aber nicht.
Was war dein schönstes Erlebnis?
Die BMW GS Trophy 2020 in Neuseeland. Im Mai 2019 war das Qualifikationswochenende für die holländischen Teilnehmer. Leider habe ich es nicht in das generelle Team geschafft aber ich war die beste Frau im Teilnehmerfeld. Und so hatte ich das Ticket zum Qualifikationsevent für die zwei internationalen Frauenteams sicher in der Tasche. Und so erfuhr ich mir im November 2019 in Spanien den zweiten Platz von 31 Frauen und sicherte mir so das Ticket nach Neuseeland.
Eine absolut abgefahrene Erfahrung.
Wo oder welche Strecke würdest du gern einmal fahren? Warum reizt dich das?
Ich liebe Herausforderungen. Als ich mit dem Motorradfahren angefangen habe, nahm ich auch an Motogymkhana-Wettbewerben teil. Dabei habe ich viel gelernt.
In den letzten Jahren wiederum habe ich mich mehr auf das Off-Road-Fahren konzentriert. Das ist etwas, bei dem ich mich selbst viel mehr fordern kann und gleichzeitig eine menge dazulerne.
Da ich ja nun wirklich schon ein paar sehr schöne Touren gefahren will ich als nächstes unbedingt eine Rally fahren. Ich mag es, offroad durch die Wildnis und die Berge zu fahren. Dabei liebe ich es in Gegenden zu kommen, wo so wenig wie möglich Touristen sind.
Was würdest du dir selbst raten, wenn du jetzt mit dem Motorradfahren beginnen würdest?
Rückblickend habe ich alles richtig gemacht. Das Einzige, was ich “bereue” ist, das ich nicht schon als Kind Dirtbikes gefahren bin. Das hätte mir als Motorradfahrerin später viel geholfen.
Drei Tipps aus deiner persönlichen Erfahrung?
- Probiere so viele verschiedenen Motorräder wie möglich aus. Dabei wirst du eine Menge lernen.
- Mache einen Off-Road-Kurs. Du wirst dich danach viel sicherer auf deinem Motorrad fühlen.
- Raus aus deiner Komfortzone. Manchmal gehört hinfallen einfach dazu. Steh wieder auf, fahr weiter und lerne aus deinen Fehlern.
Warum sollte Frau Motorradfahren?
Motorradfahren macht riesig Spaß und du wirst viele neue Freunde finden. Aber fahre nur, wenn du es selbst willst und lass dich nicht überreden. Du musst dich auf dem Motorrad wohl fühlen. Also, finde die richtige Fahrschule und dann probiere es einfach aus.
Viele weitere Infos über Nikki und ihre Abenteuer findest du hier.
Ich bin ein kleiner Motorsport-Fan habe mich aber bisher noch nicht selbst auf ein Motorrad getraut. Nun möchte ich mich auch mal wagen. Es ist interessant, dass auch bereits erfahrene Fahrer immer wieder auch anderen Fahrern zuschauen um auch noch etwas zu lernen. Ich muss noch klein anfangen und meine ersten Fahrten werde ich auch ganz ruhig angehen.