Die kalten Temperaturen und fallende Blätter kündigen es an: das Saisonende ist Nahe! An
sonnigen Tagen mit 13 Grad sieht man noch den ein oder anderen Motorradfahrer eine der
letzten Runden des Jahres drehen und jeden noch so kleinen Sonnenstrahl mitnehmen.
Denn wir alle wissen: bald ist es vorbei mit der schönen Zweiradzeit. Zum Glück nur für
dieses Jahr. Puh!
Zwiebel auf Motorrad
Einige Motorradfahrer fahren aus Überzeugung – oder weil sie müssen – jedoch eisenhart
das ganze Jahr durch. Ich selbst hab’s tatsächlich auch mal einen Winter durchgehalten.
Schön warm einpacken wie eine Zwiebel, den Wetterverhältnissen angepasst fahren und ab
und zu anhalten und die Hände am Motor wärmen … geht grundsätzlich. Komfort sieht
anders aus. Irgendwann kriecht die Kälte selbst durch die dickste Klamotte, die Finger sind
kalt und die Handschuhe am Auspuff angeschmort. Was unterwegs antreibt, ist die Aussicht
auf ein heißes Vollbad, das die Gashand zunehmend am Kabel ziehen lässt und das
Motorrad der Heimat entgegen treibt.
Motorrad Einwintern wie ein Profi
Ist die letzte Runde des Jahres dann tatsächlich gefahren, heißt es: Einwintern! Das
Motorrad einfach für ein halbes Jahr wegzustellen, rächt sich spätestens im Frühjahr zum
Saisonbeginn. Die Fliegenleichen sind über den Winter geschimmelt und haben dem
Motorrad einen natürlichen Pelz verliehen. Der Sprit im Tank hat Wasser gezogen, der
Reifen hat sich an einer Stelle etwas platt gestanden – alles ziemlich semi.
Gut beraten ist, wer sein Motorrad noch ein letztes Mal richtig wienert, der empfindlichen
Oberfläche vielleicht noch etwas Versiegelung gönnt und alles gleich mit einem letzten
Check verbindet. Flüssigkeiten, Verschleißteile und Reifen sind tolle Wartungstätigkeiten für
den Winter und garantieren ein startbereites Mopped im kommenden Jahr. Auch die
Motorradklamotten sind natürlich dran: nicht dreckig weghängen, damit man im Frühjahr bei
den ersten Sonnenstrahlen gleich losfahren kann und sich nicht über gammelige Klamotten
ärgern muss.
Körper und Geist
Pause hat im Winter nicht nur unser liebstes Gefährt, sondern auch wir. Genauer gesagt:
unser Kopf und unsere Fitness. Bevor wir auch das Zweiradgehirn für den Winter einmotten,
lohnt sich aber noch eine besondere Rückschau und die Suche nach den Antworten auf
folgende Fragen:
- Was habe ich in dieser Saison beim Fahren verbessert?
- Wie habe ich meine fahrerischen Fähigkeiten weiterentwickelt?
- Was hab ich besonders gut gemacht bzw. erreicht?
- Was nehme ich mir für das nächste Jahr vor?
Mit den Antworten im Gepäck (gerne auch als Notiz auf einem Zettel an der
Motorradgarderobe ;-)) sind Fahrer und Maschine bereit für den Winterschlaf und vor allem
für das kommende Jahr. Denn die nächste Saison kommt bestimmt!
Bis in 2 Wochen zu meiner nächsten Motorradkolumne.
Eure Claudia
In der zweiwöchentlichen Motorrad-Kolumne “Perspektivwechsel” von Motorradcoachin Claudia dreht sich alles um unser geliebtes Zweirad und die Menschen, die es fahren. Mit ihren Geschichten über Gedanken, Gefühle und alles, was sich beim Fahren “zwischen den Ohren” abspielt, gibt sie neue Impulse für einen Perspektivwechsel.
Mehr zu Claudia, ihrer Arbeit als Motorradcoachin sowie direkte Kontaktmöglichkeiten findet ihr hier oder bei Insta und Facebook.
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