Annegret – Es ist wunderbar, sich den Kopf frei zu fahren

Annegret - Rider of the Week
Annegret mit ihrem ersten Motorrad.

Hallo, wie heißt du bitte? Annegret
Und wie alt bist du? 44
Was ist dein Job? Ich leite einen IT Servicedesk
Seit wann fährst du Motorrad? Ich habe den Führerschein 2017 gemacht, fahre also seit drei Jahren

Wie und warum bist Du zum Motorradfahren gekommen?

Ich wollte schon immer Motorradfahren. Es begann für mich als Kind, als ich einmal auf dem Motorrad einer Bekannten gesessen habe. Aber wie es so ist, fehlte erst die Erlaubnis, dann das Geld und am Ende die Zeit. Als dann alle Faktoren gestimmt haben, kam ein sehr guter Freund von mir dazu, der seit Jahren selber fährt und somit machte ich 2017 endlich den Führerschein!

Welches Motorrad fährst Du?

KTM Adventure 790 R

KTM Adventure Offroad Training Driving Area Wesendorf
Mit der KTM Adventure durchs Offroad-Training.

Warum hast du diese Maschine gewählt?

Nachdem ich meinen Führerschein gemacht hatte, bekam ich die Kati, eine KTM Duke 1 von meinem sehr guten Freund zur Verfügung gestellt. Mit 10 Jahre alten Reifen drauf, höre ich ihn noch heute sagen: “Wenn Du dieses Motorrad fahren kannst, kannst Du alles fahren und rutschen muss es ab und zu auch! Da kannst Du Dich gleich dran gewöhnen.”

Auf der Kati habe ich also meine ersten 5.000 km zurück gelegt. Am Anfang war dies eine Katastrophe, wurde aber mit der Zeit und diversen Trainings immer besser.

Mein erstes eigenes Motorrad war eine KTM Duke 690. Diese war im Vergleich zur Kati sehr leicht zu fahren und hat mir ebenfalls sehr viele schöne Momente beschert… Im Herbst 2019 bin ich mit meiner Duke für acht Tage nach Italien aufgebrochen und stellte fest, dass dies nicht meine letzte Tour gewesen sein sollte.

Nachdem ich schon einige Male auf der Adventure Probe gesessen hatte, bekam ich bei meinem ersten Offroad Training die Gelegenheit, die Adventure im Gelände fast einen ganzen Tag lang als Leihmoped zu fahren. Es war super! Vor allem als ich feststellte, dass ich die Maschine aus dem Hakschnitzelbeet, mit der richtigen Technik alleine aufheben konnte. Das Endurotraining hat mir eine Menge Spaß gemacht und somit kamen alle Faktoren zusammen meine Dukee gegen die Adventure einzutauschen. Die Adventure ist ein tolles Motorrad und trotz ihrer Masse, sehr wendig und agil.

Umbrail Pass KTM
Umbrail Pass – Die KTM in freier Wildbahn.

Was bedeutet dir Motorradfahren heute?

Es bedeutet und steht bei mir für Freiheit! Es ist einfach jedes Mal wieder wunderbar, auf dem Moped zu sitzen und sich den Kopf frei zu fahren. Teilweise kann ich es nicht glauben wie weit ich in den drei Jahren fahrtechnisch gekommen bin. Es ist ein so tolles Gefühl, sich endlich den Traum erfüllt zu haben. Nachdem ich es sehr zu schätzen gelernt habe alleine auf Tour zu gehen, fahre ich mindestens ebenso gerne mit meinem “Motorrad Mentor” Norbert. Fakt ist, dass ich ohne ihn in so kurzer Zeit, nicht so weit gekommen wäre!

Was bewunderst Du an anderen Motorradfahrer*innen?

Die Erfahrung! Es sieht so einfach aus denjenigen zuzuschauen, die seit ewigen Zeiten kontinuierlich 10.000 km pro Jahr zurück gelegt haben.

Was war deine größte Herausforderung bisher?

Obwohl ich die ganze Nacht vorher kein Auge zu gemacht habe, bin ich mein erstes Kurventraining mit meiner Kati gefahren. 50% des Tages waren gruselig und ich kroch um die Strecke, als hätte ich noch nie zuvor auf einem Motorrad gesessen.

Dann bot mein Instructor mir an, mit einem Kollegen als Sozia auf der Kartbahn zu fahren. Nach vier Runden stieg ich von der Aprillia ab, setzte mich auf die Kati und hatte es kapiert! Es wurde immer besser und nur acht Wochen später bin ich mit der Kati und Norbert vorneweg, über das Stilfser Joch gefahren.

Die zweite grosse Herausforderung war, alleine mit meiner Duke 690 über die Alpen nach Italien zu fahren. Ich brauchte gute 14 Tage mich an diesen Gedanken zu gewöhnen und tatsächlich aufzubrechen. Nachdem dies für mich fest stand, wurden “Ersatzteile” wie Brems- und Kupplungshebel gekauft und das Ab- und wieder Anschrauben geübt. Acht Tage war ich mit Dukee unterwegs. Es war eine wunderbare Erfahrung, an der ich im beruflichen, wie auch im privaten Bereich immens gewachsen bin.

KTM
Auch die Wahl des Ziels ist wichtig, damit die ersten 1.000km Spaß machen.

Gab es schon Mal eine brenzlige Situation? Was war es und wie hast Du reagiert?

Bisher bin ich, bis auf den ein oder anderen Rutscher und einer publikumsreifen Schwalbe, in Hasselfelde vor dem Westernpub, mit ein paar blauen Flecken und dem Schrecken gut davon gekommen.

Was war dein schönstes Erlebnis?

Da gibt es ein paar Dinge, die diese Beschreibung verdienen. Einmal, den Lenkimpuls zu verstehen und tatsächlich nach dem ersten Kurvensicherheitstraining mit der Kati bis aufs Stilfser Joch zu fahren. Dann hat mich der Rückweg meiner Italien Tour über den Umbrail Pass geführt. Es waren 0 Grad aber ein total tolles Gefühl, dort oben ganz alleine mit Dukee zu stehen und es geschafft zu haben.

Ein weiteres tolles Erlebnis liegt erst ein paar Wochen zurück. Ich habe mein erstes Offroad Training gemacht und konnte nicht glauben, dass es so viel Spass bringt. Die Tatsache, dass ich überhaupt fähig bin ein doch recht grosses Motorrad auf anderen Untergründen als auf der Strasse zu bewesen war ein irres Gefühl. Das nächste Training ist bereits gebucht!

Wo oder welche Strecke würdest du gerne einmal fahren? Warum reizt dich das?

Bereits als Kind habe ich viele Sommer im Süden von Italien verbracht. Ich möchte gerne einmal von ganz unten zurück nach Hause fahren. Ansonsten, möchte ich gerne Europa mit dem Motorrad kennen lernen. Im September ist geplant einen Teil des TETs zu fahren. Wo ist noch nicht ganz sicher, aber ich freue mich sehr darauf.

Selber schrauben an der KTM
Selberschrauben macht Spaß und du lernst dabei viel über dein Motorrad.

Welche Tipps hast du aus deiner persönlichen Erfahrung für uns?

  • Schutzausrüstung, also hochwertige Motorrad-Bekleidung ist das Wichtigste! Hier sollte niemals gespart werden.
  • Des weiteren ist nach der Fahrschule die Teilnahme an diversen Trainings sehr zu empfehlen. Es hat mich alles jedes Mal ein grosses Stück weiter gebracht! Ehrlichkeit zu sich selbst ist ungeheuer wichtig.
  • Das Schrauben an jedem Motorrad, dass ich länger gefahren habe, hat mich dem Motorrad ein Stückchen näher gebracht. Ausserdem ist es toll zu wissen wo der Luftfilterkasten zu finden ist und man mal einen Vergaser (der alten Duke) auseinander genommen hat. Nachdem ich diesen dann auch noch säuberte, wusste ich, warum das Benzin nicht dort ankommt wo es soll.
  • Um im Umgang mit dem Motorrad sicherer zu werden, finde ich es ebenfalls wichtig, es einmal auf die Seite zu legen und es wieder aufzuheben.

Warum sollte Frau Motorradfahren?

Weil es wundervoll ist und sich eine Lebenseinstellung daraus entwickelt hat. Es stärkt das Sebstvertrauen in allen Belangen und bringt eine Menge Spaß!

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