Sabine – Motorradfahrerinnen sind tolle Gefährten

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Die BMW von Wunderlich ist schon cool. Aber das Bike lenkt nur von Sabine ab.

Hallo, wie heißt Du bitte? Sabine
Und wie alt bist Du? Ich bin 43 Jahre alt.
Was ist Dein Job? Mein Job ist es, für Menschen die Traumreise ihres Lebens in Afrika zu planen. Ich bin Reiseveranstalter für Afrika Reisen und Safaris
Seit wann fährst Du Motorrad? Ich habe bereits mit 15 meinen Führerschein für 50er machen dürfen. Bin dann eine Weile Roller gefahren, danach auf eine kleine 80er Yamaha umgestiegen. Mit 18 habe ich mir dann eine kleine Honda Enduro mit sage und schreibe 17 PS gekauft.

Wie und warum bist Du zum Motorrad fahren gekommen?

Ich habe als ich 18 Jahre alt war zuerst den Motorrad Führerschein gemacht, da mich Motorrad fahren schon immer begeistert und fasziniert hat. Ich bin ein Mensch der sehr freiheitsbezogen lebt und ich mag es einfach, mich auf ein Motorrad zu setzen und einfach los zu fahren, um meinen Kopf frei zu bekommen.

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Sabine fährt immer mit Maskottchen Ronnie-The Rhino

Welches Motorrad fährst Du? Warum hast Du diese Maschine gewählt?

Seit zwei Jahren bin ich stolze Besitzerin einer Ducati Scrambler. Sie wurde komplett umgebaut und mit zusätzlichen, sehr hochwertigen Features versehen. Außerdem hat sie eine sehr coole Gulf Lackierung. Wie ihr seht, steh ich auf außergewöhnliche Dinge. Alles, was sich vom Mainstream abhebt und anders ist, finde ich super. Außerdem bin ich mit 1,60 m nicht gerade groß und die Scrambler hat genau die richtigen Maße für mich. Vom Sitzen her und auch von der Länge der Arme in Bezug auf den Lenker.

Was bedeutet Dir Motorrad fahren heute?

Wenn ich an Motorradfahren denke, dann fühle ich zeitgleich Sonne und Wärme. Bei Kälte und schlechtem Wetter fahre nur wenn es unbedingt sein muss. Beim Biken denke ich an Freunde, gemeinsame Ausfahrten, lachen, leckeres Essen draußen im Biergarten, das Treffen auf Motorradevents und natürlich an Reisen mit dem Motorrad auf dem afrikanischen Kontinent. Am liebsten in Südafrika.

Was bewunderst Du an anderen Motorradfahrerinnen?

In Bezug auf das Motorrad fahren bewundere ich Menschen, die es so sehr lieben, dass sie sogar im Winter fahren, egal bei welchem Wetter. Ich finde Menschen toll, die das Motorrad fahren so gut beherrschen, dass sie super auch offroad unter jeglichen noch so widrigen Umständen ihr Motorrad beherrschen. Zum Beispiel im Sand, auf Geröll, im Gebirge… Leider müsste ich sehr viel Zeit investieren, um ebenfalls zufrieden mit meiner Fahrkunst unter solchen Bedingungen zu sein. Viel üben. Aus Zeitmangel geht es jedoch leider nicht.

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Sabine mit Herausforderung. Der Royal Enfield.

Was war Deine größte Herausforderung bisher?

Mir fällt hier jetzt nichts über die Maßen Großartiges ein. Jedoch erinnere ich mich an eine Ausfahrt auf Royal Enfields im Western Cape von Kapstadt ausgehend, wo es tagsüber schön warm war und wir den ganzen Tag viele Kilometer unterwegs waren.
Wir hatten uns dann mit der Zeit vertan und kamen erst spät in der Nacht völlig durchfroren wieder zum Hotel in Kapstadt zurück. Das war für mich persönlich auf der Enfield schon eine krasse Herausforderung. Denn bei Kälte und Übermüdung ist das Teil auf den letzten Kilometern über die Stadtautobahn schon ganz schön anstrengend gewesen …

Gab es schon einmal eine brenzlige Situation? Was war es und wie hast Du reagiert?

Obwohl es Zeiten gab, in denen ich fast täglich mit dem Motorrad gefahren bin, gab es nie eine brenzlige Situation. Obwohl, wenn man meinen Roller, mit dem ich als ich erst 16 war mitzählt, gab es doch eine … fällt mir gerade ein.
So musste ich bei hohem Schnee damit morgens um 4.30 Uhr zu meiner Ausbildungsstelle (ich habe ursprünglich mal Modellschreinerin gelernt, darum so extrem früh) und bin dann auf einer Hauptstraße gestürzt. Das war nicht zu verhindern.
Die kleinen Reifchen hatten Eis und Schnee nichts entgegen zu setzen. Bin dann schnell wieder auf die Beine und habe das Ding von der Straße gezogen. Erst nachher habe ich gemerkt, dass ich mich vor lauter Prellungen nicht mehr habe bewegen können.
Aber so war das halt und ich musste am nächsten Tag wieder früh aufstehen und wieder mit dem Roller los.

Da ich aber ein sehr weitsichtiger Mensch bin, der alle Eventualitäten auf der Straße während dem Fahren schon früh auslotet, habe ich viele Unfälle vermeiden können. Zum Beispiel Situationen, in denen ich hätte übersehen werden können oder andere Motorradfahrer mir in Kurven auf meiner Seite entgegen gekommen sind. Das hat mir sicher schon viel erspart.

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Sabine mit dem Motorrad am Kap der guten Hoffnung in Südafrika.

Was war Dein schönstes Erlebnis?

Mein schönstes Erlebnis ist, durch meinen heutigen Beruf, in Afrika Motorrad fahren zu können. Es ist das mit Abstand beste Gefühl von Freiheit und Abenteuer das man als Motorradfahrer haben kann.

Wo oder welche Strecke würdest Du gerne mal fahren?
Warum reizt Dich das?

Unheimlich gerne möchte ich einmal den Sani Pass (Bergpass der Südafrika mit Lesotho verbindet) befahren. Mit dem 4×4 ist es schon genial, aber mit dem Motorrad muss es einfach unbeschreiblich cool sein. Diese Landschaft, die Weite und die wirklich anstrengende Fahrt … ich stelle mir das mega vor!

Aber, wie ich es ja oben schon sagte, dafür müsste ich noch sehr viel Offroad-Lehrgänge machen und mir fehlt (noch) die Zeit dafür. Aktuell sorge ich ja in meinem Job dafür, dass andere, die es können, während ihrer Urlaubsreise den Pass befahren! Das ist auch schön, wenn ich dann nach der Rückkehr, die begeisterten Geschichten der Teilnehmer höre.

Was würdest Du Dir selbst raten, wenn Du jetzt mit dem Motorrad fahren beginnen würdest?
Drei Tipps aus Deiner persönlichen Erfahrung?

Ganz klar würde ich mir selbst raten, vor einem Motorradkauf wirklich sehr genau zu schauen, welches Modell wirklich passend für mich ist. Ich hatte früher Enduros, die einfach viel zu hoch für mich waren. Das hat mich schon während der Fahrt gehemmt, weil ich Schiss hatte, auf Unebenheiten im Stehen umzufallen.

  • Ein Motorrad, das zum Körper und zur Persönlichkeit passt macht am meisten Spaß.
  • Außerdem würde ich mir raten, mehr auf meinen Körper zu hören. Nicht fahren, wenn ich mich nicht wirklich gut und fit fühle. Ein fitter Körper, der das Motorrad spüren kann und immer unter Kontrolle hat, ist einfach extrem wichtig.
  • Als Drittes würde ich heute auch nicht mehr mit Menschen Motorrad fahren, die ohne Hirn und Verstand unterwegs sind. Die mich unter Druck setzen den Anschluss an eine Gruppe halten zu müssen. Ich bin sicher keine langsame Fahrerin, aber es gibt einfach Grenzen, die ich heute nicht mehr überschreiten würde, da es nicht sein muss.
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Sabine mit den BMW Motorrädern über Kapstadt. Wo andere Biker Urlaub machen arbeitet Sabine. Es gibt deutlich schlechtere Lebenskonzepte.

Warum sollte Frau Motorrad fahren?

Frauen sollten generell viel mehr Dinge tun, die zu früheren Zeiten unvorstellbar – ja sogar verboten und verpönt waren. Das Motorrad fahren hat sich von einer reinen Männersache zu einem echten “Frauending” entwickelt.
Wenn ich auf Motorradmessen und Events unterwegs bin, fällt es schon sehr stark auf, wie viele Frauen mittlerweile Motorrad fahren. Es ist einfach ein Hobby, das enorm zur Persönlichkeitsentwicklung beitragen kann. Es fördert den Mut, sich neuen Herausforderungen zu stellen. Es fördert das Selbstbewußtsein, wenn “Frau” Passagen geschafft hat, die sie sich vorher nie zugetraut hätte.
Es macht unabhängig und frei und Motorradfahrerinnen sind außerdem tolle Gefährten, mit denen Ausfahrten richtig Spaß machen. Es gibt hier kein “ich bin besser” oder “ich bin schneller”. Es ist ein Hobby, dass die Gemeinsamkeit fördert aber auch allein sehr viel Spaß machen kann.

Du willst auch nach Afrika? Sabine macht’s möglich. Alle Infos hier.

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