Hallo, wie heißt du bitte? Hallo, ich heiße Celine
Und wie alt bist du? Ich bin 25Jahre alt
Was ist dein Job? Ich arbeite in unserem Familien Unternehmen im Büro
Seit wann fährst du Motorrad? Ich fahre seit einem Jahr Motorrad
Wie und warum bist du zum Motorradfahren gekommen?
Meine Eltern fahren beide schon seit meiner Kindheit Motorrad. Papa hat mich früher oft auf seiner Ducati mitgenommen, das hat mir als Kind schon immer sehr gut gefallen. Aber so richtig gepackt zum selber fahren hat es mich dann erst mit 23 Jahren.
Mein Papa bekam zum 50. Geburtstag von seinen Freunden eine Motorradtour an die Nord- und Ostsee geschenkt. Da durfte ich als Sozia bei Papas Freund mitfahren. Das Gefühl auf der Triumph Rocket hinten drauf war unglaublich.
Als ich dann noch die Freundin von meinen Eltern auf einer Indian Chieftain sah, sie ist so cool mit diesem Motorrad, da hat es mein Leben auf den Kopf gestellt. Ich kam Heim und bin sofort zur Fahrschule gegangen und hab mich für den Motorrad-Führerschein angemeldet.
Welches Motorrad fährst du?
Ich fahre die Indian Scout.
Warum hast du diese Maschine gewählt?
Mein Papa hat sich im Indian-Center Freiburg die Roadmaster gekauft. Als ich dabei war, sah ich sie, die Liebe meines Lebens, ohne eine Probefahrt habe ich sie gekauft. Mein Bauchgefühl hat einfach gestimmt. Da ich mit meinen 165 cm sowieso eine Chopper fahren wollte, war meine Entscheidung schnell getroffen.
Was bedeutet dir das Motorradfahren heute?
Es bedeutet für mich Freiheit! Es ist für mich mehr zu einer Lebenseinstellung geworden. Es bedeutet im hier und jetzt zu sein und das jetzt zu genießen.
Was bewunderst du an anderen Motorradfahrerinnen?
Ich bewundere die Losgelassenheit der Fahrerinnen. Das sie sich einfach trauen, was Neues auszuprobieren, egal welche Maschine, wie schwer sie auch ist, es wird gemacht. Auch das man sie in jedem Motorradstil sieht, ob Chopper, Nakedbike, Motorcross oder Straßenmaschine – Das ist einfach toll.
Was war deine größte Herausforderung bisher?
Ich habe eine Italienrundreise mit meinen Eltern gemacht. Auf dem Hinweg sind wir in Lugano im Stau gestanden. 481 km sind wir an diesem Tag gefahren, von Endingen los bei 6° und Lugano dann 20°. Es war das letzte Stück bis zu unserem Ziel ein Ort Nähe Mailand. Die Kupplungshand hat so gebrannt, daraufhin haben wir beschlossen, uns zwischen den Autos durch zu schlengeln. Die Autofahrer waren sehr freundlich und haben uns immer durchgelassen. Aber es war so eng, ich dachte zwar, wenn Papa da mit seiner dicken Bertha (die Roadmaster) durch kommt, schaffe ich das auch, aber es war sehr anstrengend. Von kalt zu warm und dann der Stau. Das war eine Herausforderung. 11h sind wir an diesem Tag gefahren.
Gab es schon Mal eine brenzlige Situation?
Ja, ich hatte 1 Bar zu wenig Luft in den Reifen und konnte dadurch eine Kurve nicht richtig nehmen. Es ist nichts passiert, habe mich da nur erschrocken. Seither prüfe ich auch immer meinen Reifendruck.
Was war dein schönstes Erlebnis?
Oje, trotz meiner kurzen Zeit als Motorradfahrerin gab es da schon einige. Aber ich würde jetzt mal die Strecke bei Cinque Terre in Ligurien nennen. Es war traumhaft, zwischen den Bergen zu fahren und immer wieder das Meer durchblitzen zu sehen. Die Blumen haben geblüht, es war warm, keine Wolke am Himmel und der Wind ist mir angenehm um die Nase gestrichen … es war alles perfekt.
Auf dieser Motorradtour durch Italien entstand auch das Bild. Wie kam es dazu?
Das Bild ist auf der Italien-Rundreise entstanden, bei dem Aqueduct of Nottolini in Lucca. Das sind meine Mama, mein Papa und ich mit meiner Scout und der Roadmaster von meinen Eltern. Meine Mama ist mittlerweile Sozia und fährt momentan nicht mehr selber. Aber vielleicht kommt das wieder.
Sie plant unsere Motorradreisen und führte uns zu dem Ort. Es war zwar nicht ganz so geplant, wir fuhren geführt von Komoot auf einem Kiesweg an mehreren Schrebergärten vorbei. Die Einheimischen haben sehr verwirrt geschaut, aber wir kamen an eine Rasenfläche, wo niemand war, also keine Touris. Weil es da so schön war machten wir ein paar Fotos.
Wir haben hier 2 Bilder von Dir aus einem Profi-Motorrad-Shooting. Wie kam es dazu?
Eines schönen Tages kamen meine Eltern und schenkten mir ein Shooting bei einer Fotografin aus unserer Gegend. Am Shootingtag waren es nur 5 Grad. Wir wollten es eigentlich schon fast verschieben, da kam mein Papa (mein Held) und meinte, ich soll mich jetzt schick machen und aufgewärmt mit dem Auto zur Location kommen und er fährt die Scout hin und zurück. So haben wir uns die Fahrt durch die Kälte aufgeteilt. Also gesagt getan. Fürs zwischendurch aufwärmen hat Mama noch Tee gekocht. Es war so kalt und neblig. Aber es hat sich gelohnt. Wir hatten alle viel Spaß an dem Tag.
Wo oder welche Strecken würdest du gern einmal fahren?
Ich will unbedingt mal eine Amerika-Tour machen.
Und warum reizt dich das?
Mich reizt die abwechslungsreiche Natur. Diese unendliche Weite. Wenn ich mir das dann noch mit dem Freiheitsgefühl des Motorrades vorstelle, glaube ich, will ich nicht mehr Heim.
Was würdest du anderen Frauen raten, wenn die jetzt mit dem Motorradfahren beginnen würden?
- Mein Fahrschullehrer Uli hat gesagt: “Das Motorrad fährt von allein, du musst es nur führen.“ Das gab mir so viel Vertrauen ins Fahren. Man sollte nicht zu viel denken und einfach ruhig bleiben. Das Motorrad kann das, dann kannst du das auch!
- Ich würde immer ein Fahrsicherheitstraining empfehlen. Es hilft das Motorrad ganz in Ruhe kennenzulernen und man weiß dann, was das Motorrad alles kann, wie es bei bestimmten Begebenheiten reagiert und findet mehr Vertrauen in das Fahren und sein Bike.
- Ganz wichtig, lass dich nie stressen. Fahre immer dein eigenes Tempo! Der Weg ist das Ziel, nicht die Geschwindigkeit.
Warum sollte Frau Motorrad fahren?
Weil es einem so viel gibt Freiheit, Ruhe, Glück, Gelassenheit, Kontrolle … und ganz neben bei ist es sowas von cool, wenn eine Frau Motorrad fährt.
Ist da noch etwas, das du unseren Leserinnen noch mitteilen möchtest?
Motorradfahren ist ein ganz neues Lebensgefühl. Du wirst einfach so von jedem herzlich aufgenommen und hast von Anfang an eine Verbundenheit mit wildfremden Menschen. Diese Freiheit und Freude, die man beim Fahren empfindet, sind unbeschreiblich. Jedes mal wenn ich nur mein Motorrad sehe, habe ich ein Grinsen im Gesicht.
Fahr das Bike, das du willst und mit dem du dich wohl fühlst. Probiert es einfach aus. Ich bin so glücklich, dass ich Teil der Motorradcommunity geworden bin.
Wenn du mehr von Celine und ihrer Indian Scout erfahren möchtest findest du sie hier auf Instagram.
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