Kirsten war im Grunde genommen eine glückliche Frau. Sie hatte einen Job, der sie ausfüllte, ein tolle Familie und viele gute Freunde. In letzter Zeit fühlte sie sich jedoch immer öfter ausgelaugt und abgespannt. Sie hatte das Gefühl, ständig der Uhr hinter her zu rennen und nichts richtig zu machen. Dazu kam, dass sie kaum noch die Zeit fand, ihrem Hobby dem Motorradfahren nachzugehen. Du kennst das Gefühl? Willkommen zu meiner Motorrad-Kolumne!
Dann wird es Zeit für Veränderung. Und genau das ist oftmals der Knackpunkt. Du gibst gerne anderen Ratschläge, was sie ändern müssten, Du versuchst die Welt zu verändern und ein Stück besser zu machen. Doch wenn es darum geht, an Dir selbst zu arbeiten, dann fällt das besonders schwer. Veränderung ist oftmals mit Schmerz verbunden und wer will schon freiwillig Schmerz erleiden? In dem Augenblick, in dem Du Dich entscheidest, etwas zu ändern, legst Du gleichzeitig den Grundstock für die Möglichkeit, ein Stück zufriedener und glücklicher zu werden.
Leider ist Dir das oftmals nicht klar
In meiner Coachingpraxis erlebe ich oft, dass meine Coachees den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen und sich immer tiefer in eine Negativ-Spirale bewegen. Was tun? Schauen wir doch mal, wie Kirsten ihr Problem gelöst hat. Nachdem Kirsten zum wiederholten Mal nicht an einer Tour mit ihrer Motorradtruppe teilnehmen konnte, war ihr klar, dass sie etwas ändern musste. Zudem machten sich bei ihr inzwischen auch körperliche Beschwerden bemerkbar. Sie hatte Konzentrationsprobleme und nachts wälzte sie sich immer öfter schlaflos im Bett herum. Also Ärmel hoch und los? Ganz so einfach war es dann doch nicht.
Ich weiß nicht, ob es besser wird, wenn es anders wird. Aber es muss anders werden, wenn es besser werden soll!
Georg Christoph Lichtenberg
Zunächst hatte Kirsten so gar keinen Plan, wo sie ansetzen sollte, um ihr Problem zu lösen. Deshalb wandte sie sich an einen Coach, der ihr folgenden Rat gab: Schreiben Sie mal über mehrere Tage auf, welche Aufgaben sie erledigen. Dies bitte, so genau wie möglich. Auf diese Art und Weise können Sie erkennen, wo ihre größten Zeitfresser liegen. Anschließend überlegen Sie bitte, warum sie gewisse Aufgaben unbedingt übernehmen. Was ist der Hintergrund?
Kirstens Coach gab ihr hierfür ein einfaches Tool zur Hand, das ihr half, die Grundursache für ihre Handlungsweise zu erkennen. Ihr Coach unterstützte sie dabei, nicht Gefahr zu laufen, sich selbst zu belügen. Denn nur wenn Kirsten offen und ehrlich mit sich selbst war, hatte sie die Chance grundlegend etwas zu ändern. So fand Kirsten unter anderem heraus, dass sie sich oft für andere und deren Glück verantwortlich fühlte. Sie hatte den Eindruck, dass es ohne ihre Hilfe nicht funktionieren würde. Gemeinsam mit dem Coach schaffte sie es nach und nach Dinge los zu lassen. Ein einfaches, jedoch sehr wirkungsvolles Beispiel: Sie nahm ihren Mann mehr in die Pflicht.
Delegation ist das Geheimnis dieser Motorrad-Kolumne
Zwei Nachmittage pro Woche holte er nun die Tochter vom Kinderhort ab. Kirsten hatte endlich wieder Zeit, sich mit ihren Freundinnen zu treffen oder eine Runde mit ihrem Motorrad zu drehen, denn sie wusste, dass ihre Tochter gut versorgt war. Diese neue Regelung hatte einen wunderbaren Nebeneffekt. Vater und Tochter kamen sich viel näher und genossen die beiden Nachmittage, die sie für sich hatten.
Somit hatten alle einen Vorteil von der Veränderung. Kirsten hatte weniger Hektik in ihrem Leben, ihr Mann und ihre Tochter ein innigeres Verhältnis zueinander. Vielleicht gibt es auch in Deinem Leben Dinge die Du delegieren kannst, damit wieder mehr Zeit für Dich bleibt.
Die Linke zum Gruß und bis in 14 Tagen zu meiner nächsten Motorrad-Kolumne
Sabine
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