Belinda – Warum Motorradfahren? Weil’s geil ist!

BMW F900R Frauenmotorrad weil Motorradfahren geil ist
Belinda und ihre BMW F900R - weil Motorradfahren einfach geil ist!

Hey, ich heiße Belinda und bin „die mit den roten Zöpfen“. Ich bin 22 Jahre alt und wenn ich nicht gerade mit meinem Bike unterwegs bin, arbeite ich als Schlosserin.

Seit wann fährst du Motorrad?

Mit 18 Jahren habe ich den A2 Schein gemacht und konnte zum Glück mit dem Bike meines
damaligen Freundes fahren, da ich selbst noch kein Motorrad hatte. Nach zwei Jahren habe ich dann
den A Schein gemacht. Seit dem 21er Jahr fahre ich mit meiner eigenen Maschine.

Wie und warum bist Du zum Motorradfahren gekommen?

Ich glaube mit 14 Jahren sind mir zum ersten Mal Motorradfahrer auf der Straße so wirklich
aufgefallen und ich habe sie bewundert. Ich habe ihnen immer nachgeschaut und ab diesem Moment
wollte ich das auch. Als ich meinem Papa davon erzählte, kaufte er sich kein Jahr später ein
Motorrad, um selbst wieder reinzukommen und damit er mir das Fahren beibringen kann. Ich wusste
zwar, dass er früher eine Maschine gefahren ist, diese aber bei der 1. Schwangerschaft von meiner
Mama verkauft hatte. Das er sich aber so sehr darüber freuen würde, das ich selbst Motorradfahren möchte, war mir zu dem Zeitpunkt noch gar nicht klar.

BMW F900R ist ein Frauenmotorrad
BMW F900R – weils einfach passt!

Welches Motorrad fährst Du?

Ich habe lange überlegt, welches Motorrad ich mir kaufen soll. Dabei habe ich mir von den Motorrädern, die mich interessiert haben, Berichte angeschaut und bin dann auch einige davon Probe gefahren, um zu
schauen, wie sie mir liegen. Als Anfänger war’s mir wichtig, dass ich mich auf dem Bike und vor allem
in den Kurven sicher fühle. Deshalb habe ich mich für die BMW F900R entschieden. Ich habe mich aufs Motorrad gesetzt und mir war sofort klar, das ist sie! Meine Größe ist 175 cm, daher hatte ich persönlich kein Problem ein Motorrad zu finden, bei dem ich gut mit den Füßen runterkomme und immer einen sicheren Stand habe.

Belinda - Die mit den roten Zöpfen am Motorradhelm
Belinda ist die Motorradfahrerin, mit den roten Zöpfen am Helm.

Du hast einen Spitznamen oder einen Insta-Namen?

Auf Insta heiße ich belinda.x.v „die mit den roten Zöpfen“. Die roten Zöpfe habe ich mir für meinen Helm gekauft, weil ich die Idee lustig fand. Außerdem freut es mich, wenn ich sehe, dass Leute lächeln, wenn sie mich mit meinem Helm und den Zöpfen sehen. Mittlerweile sind die roten Zöpfe mein Markenzeichen geworden.

Was bedeutet Dir Motorradfahren heute?

Für mich bedeutet es, ständig meine Fähigkeiten zu verbessern. Egal ob durch unterschiedliche Trainings
oder neue anspruchsvolle Motorradstrecken und Pässe. Ich will jedes Mal, wenn ich aufs Bike steige
etwas Neues können oder mich verbessern. Das Gefühl, wenn ich mit meinem Motorrad fahre und
jedes Mal aufs Neue die Zeit vergesse, weil ich mich ganz auf „das Eine“ konzentrieren kann, ist
unbeschreiblich.

Was bewunderst Du an anderen Motorradfahrerinnen?

Wenn Fahrer und Fahrerinnen am Bike ein unfassbar gutes Körpergefühl haben und man direkt sieht,
dass sie mit ihrem Bike Eins sind. Auf jedem Motorrad eine Sicherheit und Kontrolle auszustrahlen ist
für mich sehr beeindruckend.

Hagelschauer am Timmelsjoch. Motorradfahren bei Wind und Wetter
Hagel am Timmelsjoch. Braucht man wirklich nicht!

Was war Deine größte Herausforderung bisher?

Das war als ich im gefühlt schlimmsten Hagel den Timmelsjoch raufgefahren bin. Anfangs hat es nur
wie aus Eimern geschüttet und einen Tunnel weiter war plötzlich alles weiß. Auf der Straße lag schon
eine 10cm Schicht Hagel. Als ich das gesehen hab dachte ich „das darf doch nicht wahr sein“. Auf
halber Strecke ist mir dann das Heck ausgebrochen und das Motorrad hat zu schwanzeln begonnen.
Als ich das Motorrad zum Stehen gebracht habe, wollte ich anfangs nicht mehr weiterfahren, aber
eine andere Option hatte ich nicht wirklich. Im Nachhinein hat es mir aber die Sicherheit gegeben,
dass ich bei jedem Wetter fahren kann.

Gab es schon Mal eine brenzlige Situation?

Jaa! Die gibt es leider immer wieder. Meine letzte brenzlige Situation, die schlimm hätte ausgehen
können, war als mir ein Autofahrer in einer uneinsichtigen Kurve halb auf meiner Spur entgegenkam.
Ich habe dann mein Bike in der Kurve aufgestellt damit mich das Auto nicht abschießt. Danach
musste ich mein Bike schnell wieder in Schräglage bekommen, da ich sonst von der Straße
abgekommen wäre.

Motorradführerschein mit 50 Jahren. Das ist Belindas Mama.
Wie die Tochter so die Mama – Mit 50 Jahren hatte Sie eh nichts besseres zu tun!

Was war Dein schönstes Erlebnis?

Mein schönstes Erlebnis dieses Jahr war, als sich meine Mama ihr erstes Motorrad gekauft hat und
sich getraut hat, auch zu fahren. Aber das kam so:

Meine Mama hat mit 43 Jahren, also 2016 den Motorradschein, gemacht. Leider ist sie in den 1. Fahrstunden auf dem Übungsplatz gestürzt und hatte seit dem panische Angst. Ihr selbst ist zum Glück nichts passiert, sie ist mit 2 km/h gestürzt. Nachdem sie die Prüfung gemacht hatte, hat sie sich nie wieder auf ein Motorrad gesetzt. Die Prüfung hat sie nur gemacht, damit das Geld nicht aus’m Fenster rausgeschmissen war.

Überredet hab ich sie nicht, weil man muss das mit dem Motorradfahren ja selber wollen, aber ich glaub ich hab sie langsam auf den Geschmack gebracht. Anfangs hab ich ihr immer erzählt, wie schön die Touren sind und hab ihr die Videos gezeigt. Einige Jahre später, als ich selbst schon besser fahren konnte, hab ich sie sogar hin und wieder mit meinem Motorrad mitgenommen. Als Sozia hatte sie keine Angst und fand das Gefühl in den Kurven cool. Da war mir klar, lang braucht sie nicht mehr!

Motorradtouren bei Sonnenschein
Motorradtouren bei Sonnenschein – Mit den Bildern lockte Belinda Mama wieder aufs Bike.

Dieses Jahr (2023) hat sie gesagt sie will es probieren. Sie hat sich Fahrstunden genommen um zu sehen wie sie sich anstellt, hatte aber wieder Angst davor. Deswegen hab ich sie als seelischer Beistand mit meinem Motorrad begleitet. Wenn sie beim Fahren nervös wurde, hab ich ihr über die Sena gut zugeredet. Danach ging’s ziemlich schnell. Eine Woche später hat sie sich schon ein Motorrad ausgesucht und seitdem fährt sie fleißig und ist jetzt schon eine spitzen Motorradfahrerin ohne Angst. Ich habe sie von Anfang an begleitet. Von ihren ersten Fahrstunden bis hin zur ersten Motorradtour.

Mit 50 Jahren hatte Mama ja nix besseres zu tun 😉

Wo oder welche Strecke würdest Du gern einmal fahren?

Rennstrecke will ich unbedingt ausprobieren. Ein Rennstreckentraining mit Instruktor sehe ich als
Möglichkeit, meine Fähigkeiten beim Fahren und Knieschleifen zu verbessern. So ein Training reizt
mich sehr.

Schräglagentraining mit Wingbike macht Motorradfahren sicherer
Motorradtrainings geben Dir Sicherheit und machen aus Dir eine bessere Motorradfahrerin – Außerdem machen Sie Dir das Leben leichter!

Was würdest Du Dir selbst raten, wenn Du jetzt mit dem Motorradfahren beginnen
würdest?

  • Unterschiedliche Trainings ausprobieren. Ich habe erst dieses Jahr angefangen mich bei verschiedenen Trainings anzumelden und denke mir jedes Mal, das hätte mir früher vieles erleichtert und mir mehr Sicherheit beim Fahren gegeben.
  • Man hat gute und schlechte Tage beim Motorradfahren. Wichtig ist nur, dass man an den Tagen, an denen man sich nicht so gut am Bike fühlt, es langsam angehen lässt und nichts erzwingt.
  • Immer einmal öfter schauen als einmal zu wenig. Man kann immer übersehen werden oder selbst etwas nicht kommen sehen. Durch defensives und vorausschauendes Fahren konnte ich schon oft ungute Situationen umgehen.

Warum sollte Frau Motorradfahren?

Weil‘s geil ist! Und warum sollte eine Frau nicht Motorradfahren? Für mich persönlich gibt es
generell keine Gründe, warum man nicht Motorradfahren sollte, egal ob Frau oder Mann. Wenn man
es will, dann sollte man es auch machen.

Ist da noch etwas, was Du unseren Leserinnen gern mitteilen möchtest?

Zieh dein eigenes Ding durch und hab Spaß dabei!

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*