Rebell oder die Sehnsucht nach Aufmerksamkeit?

SPIEGELBLICK. SABINES MOTORRADKOLUMNE AUF SHE IS A RIDER. ALLE 14 TAGE NEU.

Sabines Motorradkolumne - Motorradfahren ja oder nein
Fährst du in diesen Zeiten Motorrad? Und wenn ja, warum? Dieser wichtigen Frage geht Sabine in ihrer Motorradkolumne nach.

Eine Motorradkolumne zu schreiben, wenn ich gerade nicht fahren darf, fällt mir schwer. Ich hole mir meine Inspiration meist aus meinem Alltag, meiner Zeit auf dem Motorrad oder den Coachingsessions mit meinen Klienten. Ein Blick in meine Timeline auf facebook brachte mir die Idee für diese Woche:

Aufmerksamkeitsfanatiker on Tour

Nichts wird gerade in der Motorrad-Community kontroverser diskutiert als die Frage, ob man in Zeiten von Corona das Bike lieber stehen lässt oder doch eine Motorradtour wagt. Da gibt es diejenigen, die stolz die Fotos ihrer letzten Tour posten und sich auf den bevorstehenden Shitstorm freuen.
Je mehr Menschen sich aufregen, umso mehr Beachtung finden diese Menschen. Nachdem ich so manchen davon persönlich kenne, weiß ich, dass zumindest bei einem Teil dieser Motorradfahrer die (Sehn-)Sucht nach Aufmerksamkeit der Grund ist.

Lehrer Zuhause

Die Rebellen rufen – wie in allen Bereichen – sofort Kritiker auf den Plan. Oftmals sind es diejenigen, die sich ohne Wenn und Aber Regeln beugen und diese einhalten, ohne nach dem Sinn zu fragen. Ohne Regeln funktioniert unsere Gesellschaft nicht. Dass sehen sie ein und verhalten sich entsprechend. Nicht auffallen, keine Angriffsfläche bieten – das ist das Lebensmotto vieler dieser Menschen.

Manche dieser Menschen spielen dann auch gerne mal Lehrer für diejenigen, die sich nicht an die Regeln halten. Da wird gelästert und gemaßregelt, teilweise sogar gedroht. Manchmal frage ich mich, ob dahinter einfach nur der Ärger steht, dass sie selbst nicht den Mut haben sich aufzulehnen?

Heimliche Rebellen

Und dann gibt es noch eine dritte Gruppe. Das sind diejenigen, die sich trotz Verbot oder Empfehlung Zuhause zu bleiben auf ihr Motorrad schwingen, sich den Wind um die Nase wehen lassen und die Freiheit auf dem Bike genießen. Sie posten keine Fotos davon, erzählen es gerade mal ihren engsten Vertrauten – wenn überhaupt.

Echte Rebellen

Da frage ich mich doch. Gibt es sie noch, die echten Rebellen? Diejenigen, die sich gegen Regeln auflehnen und einfach ihr Ding machen? Nicht, weil es dann viele Likes und Kommentare in den sozialen Medien gibt, sondern weil sie sich ihr Lebensgefühl, ihre Freiheit nicht nehmen lassen wollen.

Wo siehst du dich in dieser Liste? Ich bin gespannt auf deinen Kommentar.

Die Linke zum Gruß und bis in 14 Tagen

Sabine


Sabine lebt in Prenzlauer Berg in Berlin. Zu ihrem 50. Geburtstag hat sie sich selbst den Motorradführerschein geschenkt und ist seitdem das ganze Jahr über auf zwei Rädern unterwegs. Gerne fährt sie auch mal mit ihrer Triumph Tiger 900 zu Terminen mit ihren Kunden. So kam sie auch auf die Idee, eine 14-tägliche Kolumne für SHE is a RIDER zu schreiben, in der Sabine die Erfahrungen aus ihren Coachings mit dem Motorradfahren verknüpft. Sabines Beiträge findest Du auf SHEisaRIDER.de unter Kolumne.

4 Kommentare

  1. Hallo Sabine!
    Ich wohne in Österreich & fahre bis jetzt noch nicht. Am Dienstag möchte ich mir aber meine Kennzeichen holen und wenn es das Wetter zulässt auch demnächst fahren.
    Mir geht es dabei nicht um Rebellion oder ähnliches.
    Bei uns in Österreich ist es zwar im Moment natürlich nicht gerne gesehen – aber auch nicht explizit verboten.
    Und wenn, dann zähle ich mich auf der Liste zu den heimlichen Rebellen & fahre alleine aus dem Grund, dass es ein Hobby bzw. Sport ist & die ganzen Radfahrer dürfen ja auch auf den Straßen unterwegs sein.
    Im Moment ist es ruhiger, weniger Verkehr & ich persönlich bin auch weniger gestresst oder erschöpft von der Arbeit. Somit für mich eine gute Zeit, um mich einzufahren.
    Und wie gesagt, nicht gern gesehen – aber nicht explizit verboten & Rennradfahrer sind aber ohne Ende unterwegs.
    Grüße
    Judith

  2. Vorab: Ich bin seit 4 Jahren kein Motorradfahrer mehr!
    Dennoch kann ich verstehen, dass es die Biker jetzt in den Fingern juckt. Und was soll nun daran schlimm sein, wenn man ein paar KM auf seinem Bike abspult? Wem schaden die Biker damit und was hat das mit der Pandemie zu tun. Lasst ihnen doch in dieser trüben Zeit diese Freude.

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