Die Stärken der Schwachen – Sabines Motorradkolumne

Motorradkolumne Einfach mal über seine Schwächen sprechen
Wie immer im Leben gilt: Einfach mal drüber reden!

In der SHE is a RIDER Community bei uns auf facebook lese ich immer wieder, dass Frauen froh sind, sich mal unter Frauen austauschen zu können. Hier fällt es ihnen leichter über Schwächen und Ängste zu sprechen. Deshalb greife ich dieses Thema in meiner heutigen Motorradkolumne auf.

Die Angst vor der Angst

Nicht nur unter Motorradfahrer*innen gibt es diese Angst, über Ängste und Schwächen zu sprechen. In unserer Gesellschaft sind wir es so gewohnt, immer Top sein zu müssen, alle Hürden zu meistern und alle Klippen zu umschiffen, wie die Kegel bei der Prüfung zum Motorradführerschein.

Was ist so schlimm daran, zuzugeben, dass Du nicht perfekt bist, dass Du hier und da noch dazu lernen kannst, Entwicklungsmöglichkeiten hast, wie es so schön umschrieben wird?

Schwächen werden bei uns mit Fehler gleichgesetzt und Fehler werden nicht akzeptiert. Das lernen von Kindheit an und später im Berufsleben setzt sich dieser Lernprozess fort. Denn wer Fehler macht, der ist schuldig und Schuld will keiner auf sich laden.

Raus aus dem Teufelskreis

Doch was lässt sich dagegen tun? Wie kannst Du lernen mit der Angst bzw. unseren Schwächen besser umzugehen?

Gerade beim Motorradfahren kann es lebensgefährlich werden, wenn Du eine Schwäche nicht zugeben magst, wenn Du versuchst um jeden Preis mitzuhalten und Dich dabei auspowerst.

Schwächen zugeben zu können, das zeugt von Stärke. Denn da steckt diese Angst vor dem Unverständnis der anderen, davor, dass die eigene Angst ins Lächerliche gezogen werden könnte. Wenn Du Dich traust, zu Deinen Ängsten und Deinen Schwächen zu stehen, dann bist Du stärker als jeder andere, der mit seinen wildesten Motorradgeschichten aufwarten kann.

Gefahr erkannt – Gefahr gebannt. Wenn Du weißt, wo Deine Schwächen oder Ängste liegen, dann kannst Du daran arbeiten Sie abzubauen. Schritt für Schritt in Deinem Tempo. Und jede Schwäche, die Du überwindest, wird Dich stärker machen und – zurück zum Motorradfahren – Dich jede Ausfahrt mit Deiner Maschine noch mehr genießen lassen.

Und wenn Dir – wider Erwarten – dann doch jemand komisch kommt, dann darfst Du diesen Menschen gerne aus Deinem Leben verabschieden.

Wer den Mut hat, seine Verletzbarkeit, seine Schwächen zu zeigen – der ist stark!

Die Linke zum Gruß und bis in 14 Tagen zu meiner nächsten Motorradkolumne

Sabine


Sabine lebt in Prenzlauer Berg in Berlin. Zu ihrem 50. Geburtstag hat sie sich selbst den Motorradführerschein geschenkt und ist seitdem das ganze Jahr über auf zwei Rädern unterwegs. Gerne fährt sie auch mal mit ihrer Triumph Tiger 900 zu Terminen mit ihren Kunden. So kam sie auch auf die Idee, eine 14-tägliche Kolumne für SHE is a RIDER zu schreiben, in der Sabine die Erfahrungen aus ihren Coachings mit dem Motorradfahren verknüpft. Sabines Beiträge findest Du auf SHEisaRIDER.de unter Kolumne.

2 Kommentare

  1. Huhu freu mich immer wenn ich wieder etwas von Dir lesen darf ,hab seid Juli den mottorradführerschein bin 53 Jahre und freute mich riesig aber jetzt bin ich etwas unsicher trau mich nicht alleine los. meine Sorge ist immer das ich zu langsam vielleicht bin und Kurven ist immer mit etwas Angst verbunden kann ich dieses ändern und wie

  2. Hallo, danke für deine Worte! Ich bin 36J. und wollte dieses Jahr unbedingt noch den grossen Führerschein machen, habe es allerdings mit ner 650er nicht auf die Reihe bekommen! Jetzt bin ich zum ersten mal allein mit ner 125er Maschine unterwegs gewesen- ein riesiges Glücksgefühl!! Kleine Schritte und dafür ein sicheres Fahrgefühl! Sich Zeit nehmen zum Lernen- habe ich jetzt verstanden

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