“Ich will zur schönen Sommerszeit ins Land der Franken fahren…” – Diese Zeilen aus dem Frankenlied, der inoffiziellen Hymne der Franken, klingen mir in den Ohren als ich mich mit meinem Kollegen Andreas auf den Weg nach Ebern in Unterfranken mache. Von dort starten wir unsere Motorradtour entlang der Fränkischen Fachwerkstraße.
Motorradtour als Anfahrt zur Motorradtour
Bereits die Anfahrt von Untermerzbach nach Ebern ist ein Traum. Hier zieht sich die Straße mit tollen Kurven den Berg hoch. Ich würde am liebsten oben umdrehen und die Strecke gerne noch mal bergab fahren, um dann bergauf wieder auf Zielkurs zu gehen. Damit bin ich wohl nicht alleine. Im Gespräch mit dem Bürgermeister der Gemeinde erfahren wir, dass es sich um eine der beliebtesten Motorradstrecken im Umland handelt. Da ist es verständlich, dass er sich wünscht, dass die Biker angemessen auf dieser Strecke unterwegs sind.
Wir genießen die Kurven und freuen uns anschließend auf einen entspannten Abend im Landhotel “Zur alten Kaserne”, das gemeinsam mit dem Gasthaus zum Stadl in den ehemaligen Soldatenunterkünften untergebracht ist. Das Gasthaus ist eine Augenweide und lädt zu einer kleinen Besichtigungstour ein. Warum? Hier wurde ein original Stadl aus Österreich nach Franken transportiert und Stück für Stück wieder aufgebaut. Liebevolle Details zieren die Holzbalken und an jeder Ecke gibt es etwas zu entdecken. Ich bin keine Skifahrerin, kann mir jedoch vorstellen, dass der Stadl bei so manchem Erinnerungen an den letzten Skiurlaub und die entsprechende Hüttengaudi weckt.
Die Hotelzimmer sind einfach, bieten jedoch ausreichend Platz für unser Gepäck. Ich habe wohl ein ehemaliges Offizierszimmer zugewiesen bekommen, denn neben dem Schlafzimmer darf ich mich noch über einen kleinen Wohnbereich mit Couch freuen.
Auf der Motorradtour über die Fränkische Fachwerkstraße jagt ein Highlight das nächste
Tag 1
Nach einem einfachen Frühstück schwingen wir uns auf die Motorräder und fahren los. So der Plan. Doch dann sehen wir, dass unser Tourguide an ihrer GS steht und etwas skeptisch dreinblickt. Ihre GS steht da, gibt keinen Mucks von sich und will einfach nicht anspringen. Wir sehen schon unsere Motorradtour ins Wasser fallen bzw. überlegen welcher Notfallplan uns einfällt. Zum Glück rettet und ein kurzes Telefonat mit der Werkstatt von Martina. Mit Büroklammer und Gaffer Tape wird – ganz im Stil von MacGyver – überbrückt und schon steht der Frankentour nichts mehr im Wege.
Unser erstes Ziel – Schloss Eyrichshof – liegt nur wenige Minuten von Ebern entfernt. Zwar ist weder das Schloß noch der umliegende Park für Besucher zugänglich. Für ein tolles Foto ist die Kulisse perfekt.
Zeitmaschine Untermerzbach
Der nächste Stopp ist Untermerzbach. In diesem pittoresken Ort steht ein Fachwerkhaus neben dem anderen und wir können uns gar nicht sattsehen. Hier scheint die Zeit stillzustehen.
Auf ruhigen Landstraßen mit wenig Verkehr ist das nächste Highlight nicht weit. In Sesslach machen wir einen kurzen Fotostopp vor dem Rathaus.
Ich bin gespannt auf den nächsten Tourpunkt auf unserer Motorradtour. Wir machen einen Abstecher ins nahegelegene Thüringen nach Ummerstadt, der zweitkleinsten Stadt Deutschlands, die wegen ihrer vielen Fachwerkhäuser auch das Thüringische Rothenburg genannt wird.
Wem beim Blick auf die Fotos das eine oder andere Gebäude bekannt vorkommt, der hat vielleicht den Film “Luther” gesehen. Ummerstadt diente als Außenkulisse für die Szenen, die im Film in Jüterbog und Wittenberg spielten.
Von der freundlichen Mitarbeiterin der Tourist Information erfahren wir, dass Motorradfahrer gerne gesehen sind und sie leider noch keinen eigenen Touristenführer für Motorradtouren vorliegen hat. Dieser ist jedoch bereits in Planung. Und sie empfiehlt uns ein nettes Café in der Nähe, das meinen Namen trägt. Das mussten wir uns unbedingt ansehen!
Heldburg im Grünen Band
Weiter ging es nach Heldburg. Wer sich vorgenommen hat, einmal die ehemalige Deutsch-Deutsche-Grenze entlang des Grünen Bandes zu fahren, kommt an dieser Stadt nicht vorbei. Die Natur um die Stadt herum, lädt zum Wandern ein. Hier kann man die Seele baumeln lassen.
Wer Heißluftballons liebt, dem sei die Thüringer Montgolfiade ans Herz gelegt, die jährlich hier stattfindet.
Zurück geht es wieder nach Unterfranken und weil Biker auch einmal eine Pause brauchen mal gibt es in Hofheim einen Zwischenstopp für einen Cappuccino und ein Eis.
Frisch gestärkt steigen wir auf unsere Motorräder und fahren weiter in die Regiomontanusstadt Königsberg. Die historische Altstadt steht unter Denkmalschutz und ist eine Augenweide.
Zweimal täglich kann man hier dem Glockenspiel des Rathauses lauschen. Der wohl berühmteste Sohn der Stadt ist Regiomontanus (lat. für der “Königsberger”), dem Ersten, der die Algebra verbesserte, die arabischen Zahlzeichen einführte und das Dezimalsystem vervollkommnete. Er gründete ebenso die erste Sternwarte in Nürnberg.
Beeindruckend ist auch die Marienkirche, die im gotischen Stil erbaut wurde.
Am liebsten würden wir weiter auf den Landstraßen mal schneller mal gemütlicher das Frankenland erkunden. Doch für heute wird es Zeit für Entspannung im Hotel und ein Boot-Bier*- natürlich alkoholfrei 😉
So machen wir uns auf den Weg zurück zum Hotel und genießen die Landschaft und den Sonnenuntergang.
*Das ist ein Bier, das man trinkt während man noch die Motorradstiefel anhat.
Auf der Fränkischen Fachwerkstraße bergauf und bergab auf kurvigen Routen
Tag 2
Nachdem wir unser Reisegepäck wieder auf die Motorräder geschnallt haben, machen wir uns heute auf den Weg nach Bad Windsheim. Natürlich hat Tourguide Martina nicht die direkte Route geplant, schließlich wollen wir die Fränkische Fachwerkstraße näher kennen lernen und unsere Motorräder auf kurvigen Straßen fortbewegen.
Bei leichtem Frühnebel führt uns Martina zunächst zu dem über Bad Staffelstein liegenden Kloster Banz. Von hier aus hat man einen wunderbaren Blick über die oberfränkische Landschaft.
Das Kloster Banz ist heute Sitz der Hans-Seidel-Stiftung und wird für verschiedene Veranstaltungen und Seminare genutzt.
Nicht nur uns hat es hier hergezogen. Die kurvige Strecke lockt auch andere Motorradfahrer an und nicht jeder nimmt sich Zeit für den Besuch des Klosters oder eine kurze Pause, sondern fährt gleich die nächsten Kurven auf der anderen Seite des Berges wieder hinunter.
Wir gönnen uns eine kurze Auszeit, um den Blick über das Tal zu genießen.
Für mich werden hier Erinnerungen an “Songs an einem Sommerabend” wach. Auf einer Picknickdecke auf der Klosterwiese sitzend habe ich hier Singer und Songwritern gelauscht. Heute heißt die Veranstaltung “Lieder auf Banz” und findet jährlich am ersten Juliwochenende statt.
Wunderschöne Kurven und eine beeindruckende Landschaft bringen uns zu unserem nächsten Ziel Marktzeuln. Der Treppenturm aus Fachwerk mit Zwiebelkuppel des Rathauses ist einzigartig und zeugt von großer Bauherrenkunst der damaligen Zeit.
Andreas fühlt sich beim fotografieren beobachtet. Kein Wunder, hinter ihm steht “Abraham”. Die schöne Sandsteinfigur mit ihrem typischen Turban und dem orientalischen Prachtgewand darf als Vertreter Asiens gewertet werden. Sie stammt aus dem Quartett der Erdteile im Garten des Kloster Langheim.
Von Marktzeuln nach Bamberg
Von Marktzeuln aus ist es nur ein Katzensprung in die Universitätsstadt Bamberg. Dort lädt nicht nur die ehemalige Fischersiedlung besser bekannt als “Klein Venedig” zu einem Besuch ein, auch der Bamberger Dom und die Innenstadt, die seit 1993 Weltkulturerbe ist, sind mehr als sehenswert.
Da sich Bamberg jedoch besser zu Fuß als mit dem Motorrad erkunden lässt, heben wir uns einen Besuch für die nächste Fahrt ins Frankenland auf. Für das berühmte Schlenkerla wäre es viel zu früh und schließlich wollen wir heute Abend heil in Bad Windsheim ankommen.
Unser Weg führt uns zunächst weiter nach Kleukheim, einem Ortsteil der Gemeinde Markt Ebensfeld. Hier treffen wir supernette Menschen und decken uns an einem Straßenstand mit frischem Obst für die Fahrt ein. Wir erfahren viel über die Geschichte des Ortes und ein Anwohner nimmt uns mit zu seiner Baustelle; er saniert gerade liebevoll sein Fachwerkhaus und kann uns einiges über die Bauart erzählen. Toll, dass wir aus erster Hand mehr über die Bauweise eines Fachwerkhauses erfahren dürfen und wie es sich anfühlt in einem solchen zu leben.
Weiter geht unsere Motorradtour auf wunderschönen Straßen durch den Naturpark Hassberge Richtung Baunach. Ein Dauergrinsen macht sich auf meinem Gesicht breit. Solche schön geschwungenen Landstraßen suchen wir in Berlin vergeblich. Baunach nennt sich selbst die “Fränkische Drei-Flüsse-Stadt”, da sie an Baunach, Lauter und Main liegt.
Verwinkelte Gassen laden hier zum schlendern ein. An den schönsten Gebäuden führt der Historische Rundgang vorbei.
Baunach mit Heimatmuseum
Und wenn das Wetter mal nicht mitspielt lohnt sich ein Besuch in einem der Museen der Stadt. Im ehemaligen Rathaus von Baunach ist das Heimatmuseum untergebracht. nachdem das schöne Fachwerkgebäude gerade renoviert wird genießen wir die Außenfassade und merken es für die nächste Besichtigungstour im Frankenland vor.
Auf dem Marktplatz steht die Figur des Pilgers Überkum, der als Pilger die Wallfahrtsorte Rom, Compostella (Jakobsweg) und das Heilige Land besucht hat und in der Magdalenenkapelle in Baunach seine letzte Ruhestätte fand.
Wie so oft in fränkischen Dörfern und Städten ist auch die Pfarrkirche besonders sehenswert. Die dem Heiligen Oswald geweihte Kirche verfügt über einen barocken Hochaltar und gehört zu den ältesten Kirchen im Landkreis Bamberg.
Baunach lädt wirklich zum Verweilen ein. Doch uns zieht es weiter, schließlich wollen wir uns noch weitere Sehenswürdigkeiten entlang der Fränkischen Fachwerkstraße ansehen.
Herzogenaurach
Bereits von Weitem grüßen uns die beiden Tortürme unseres nächsten Ziels, Herzogenauchrach. Sie gehören neben dem Rathaus und der Stadtpfarrkirche zu den absoluten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Der Türmersturm im Westen der Altstadt ist an seiner abgerundeten Turmkuppel und seinen vier Turmuhren erkennbar. Der Fehnturm mit seinen vier seitlichen Wachtürmchen im Osten der Altstadt ist nach der ehemaligen Torwächterfamilie benannt und wurde als Stadtgefängnis und als städtische Schatzkammer genutzt.
Der Marktplatz ist von Fachwerkhäusern eingerahmt und es gibt viele Möglichkeiten, es sich in einem Restaurant oder Cafè gemütlich zu machen. Das machen wir dann auch und gönnen uns einen leckeren Eiskaffee. Neben uns nehmen andere Motorradfahrer Platz und da bleibt ein ausgiebiges Benzingespräch kaum aus.
Unsere Motorradtour geht weiter zur Burg Cadolzburg. Von diesem Juwel aus hat man einen wunderbaren Blick ins Tal. Besonders hat es mir der Burggarten angetan. Hier wachsen neben historischen Getreidepflanzen auch eine Vielfalt an Kräutern, deren Duft durch die Anlage weht. Ich konnte mich gar nicht daran sattsehen. Am liebsten hätte ich sie alle mal probiert und mir dabei schon überlegt, wie ich sie in meiner Küche verwenden kann. Was ein Glück, dass das Abendessen nicht mehr allzuweit entfernt ist.
Der Tag neigt sich dem Ende zu und so wird es Zeit unser heutiges Nachtquartier anzusteuern, das Vital Hotel in Bad Windsheim.
Hier erwartet uns eine Überraschung. Das Hotel liegt direkt neben der Frankentherme und wir hoffen, dass wir auch die Zeit finden werden, diese zu nutzen.
Heute freuen wir uns erst einmal auf das leckere Abendessen. Über einen kleinen Schleichweg hinter dem Hotel gelangen wir zum Restaurant Genusswerkstatt, das seinen Namen zu Recht verdient. Das Essen ist wirklich lecker und auch die Vegetarier kommen voll auf unsere Kosten.
Motorradtour entlang der Fränkischen Fachwerkstraße in die Stadt meiner Kindheit
Tag 3
Heute können wir es etwas ruhiger angehen lassen. Zum Glück, denn das reichhaltige Frühstücksbuffet will genossen werden. Schließlich will man als Biker gut gestärkt und mit ausreichend Energie den Tag auf dem Motorrad beginnen. Zudem lässt sich beim Frühstück die geplante Strecke unserer heutigen Motorradtour noch einmal im Detail besprechen.
Erstes Ziel für auf unserer Motorradtour heute ist Ochsenfurt, die Stadt meiner Kindheit. Schon spannend die eigene Heimatstadt mal mit den Augen einer Motorradreisenden zu betrachten.
Trotz des Trubels, der hier meist herrscht, gelingt es uns ein Foto von Andreas` Bike vor dem Rathaus zu machen.
Die Hauptstraße ist von Fachwerkhäusern gesäumt in denen sich zu einem großen Teil Geschäfte, Restaurants und Cafés befinden. Viele schmucke Häuser verstecken sich in den kleinen Gassen, die von der Hauptstraße abgehen. Hier lohnt sich ein Spaziergang, um sie zu entdecken.
Natürlich musste ich meinem Kollegen Andreas die katholische Pfarrkirche St. Andreas zeigen. Wer hätte gedacht, dass er hier seinen Namensgeber treffen würde.
Wir kamen gerade rechzeitig, um den letzten Klängen eines Orgelkonzerts zu lauschen. In einer Kirche hat Musik für mich immer eine ganz besondere Atmosphäre und Wirkung.
Ich musste mich einfach an “meinen” Platz auf der Kirchenbank setzen, an dem ich viele Jahre während des Gottesdienstes gesessen hatte. Seltsam vertraut und doch irgendwie anders.
Wer sich für Bildhauerkunst interessiert findet in der Kirche eine Holzfigur des Hl. Nikolaus, die Tilmann Riemenschneider zugesprochen wird.
Buntes treiben in Ochsenfurt
Es herrscht reges Treiben auf der Hauptstraße. Viele Fußgänger und Radfahrer nutzen die Gelegenheit, um es sich in einem der Straßencafés und Restaurants gut gehen zu lassen und den Sonnenschein zu genießen.
Der Stadtgraben entlang der alten Stadtmauer lädt zu einem kurzen Spaziergang ein. Ich würde mich ja am liebsten in die Grünanlage am Mainufer setzen und dort ein Picknick machen oder mir vom Ausschank im Schlössle, dem ehemaligen Heimatmuseum, ein Glas Wein gönnen.
Ochsenfurt ist umgeben von Weinorten, trotzdem muss man nicht auf ein gutes Bier verzichten, denn es gibt hier gleich zwei örtliche Brauereien, Kauzen Bräu und die Privatbrauerei Oechsner. Ich verrate hier nicht, welche mein Favorit ist.
Wir müssen nüchtern bleiben und schwingen uns wieder auf unsere Motorräder. Bereits nach wenigen Minuten erreichen wir unseren nächsten Höhepunkt Marktbreit. Durch das malerische Maintor fahren wir auf den kleinen Marktplatz vor dem Seinsheimischen Schloss. Hier können wir die Motorräder parken und zu Fuß den kleinen Ort erkunden.
Ein Rundweg führt abwechselnd außerhalb und innerhalb der Stadtmauer entlang, die zum Teil mit Wohnhäusern bebaut ist. Dieser lässt sich auch gut mit dem Motorrad entlang fahren und so in eine Motorradtour einbinden.
Ein besonders schönes Fachwerkgebäude ist das Malerwinkelhaus, welches inzwischen ein Museum beheimatet.
Zum Abschluss der heutigen Motorradtour hat sich Martina noch etwas Besonderes für uns ausgedacht. Es geht Richtung Ipsheim und dort in die Weinberge. Endlich bekommen unsere Reiseenduros auch mal etwas losen Untergrund unter die Räder. Es macht riesigen Spaß auf den schmalen Straßen mit den kleinen Kurven die Weinberge hochzufahren. Wir müssen aufpassen, dass wir nicht vor lauter “den Ausblick genießen” vergessen auf die Fahrbahn zu achten. Uns begegnen freundliche Wanderer, die uns fröhlich zuwinken ebenso wie eine Gruppe Reiter. Hier ist jeder gerne gesehen.
Kurven und Hügel voraus
Eingebettet in die Weinberge liegt die Weinparadiesscheune. Von hier aus hat man einen wunderbaren Blick über die Landschaft, die hier von kleinen Dörfern und Feldern geprägt ist.
Leicht erkennbar ist der Schwanberg durch das weithin sichtbare Schloss. Dieser Berg ist für jeden Motorradfahrer verlockend, weil die Straße, die sich kurvig den Berg hinauf windet, etwas Alpenfeeling ins Fränkische bringt. Bis 1989 fand hier jährlich das Schwanberger Bergrennen statt.
Schwungvoll wollen wir die Weinberge verlassen, doch da erweckt ein ein Brunnen unsere Aufmerksamkeit und wir müssen unbedingt anhalten, um dem beruhigenden Plätschern des Wassers zu lauschen.
Das Archäologische Fenster in Bad Windsheim
Danach geht es auf gewundenen Landstraßen zurück nach Bad Windsheim. Bevor wir ins Hotel fahren, machen wir noch einen Abstecher in die Innenstadt, um uns in einem Restaurant am Marktplatz zu stärken.
Besonders interessant ist hier nicht nur der bunte Turm der Seekapelle. Auf dem Marktplatz selbst findet sich das Archäologische Fenster durch das man einen Blick auf eine alte Grabstelle werfen kann.
Für mich gab es dann noch eine Überraschungsbegegnung. Wir kamen mit einer Gruppe Motorradfahrern ins Gespräch und da stellte sich heraus, dass Gina ein Fan von SHE is a RIDER und speziell von meiner Kolumne ist. “Dich gibt’s ja wirklich!”, ruft sie lachend. Wer hätte das gedacht. Ich freue mich sehr, dass meine Kolumne einen Mehrwert bietet und es Menschen gibt, die sich darauf freuen, sie zu lesen.
Natürlich ließen wir es uns nicht nehmen, den letzten Abend unserer Motorradtour in der Franken Therme ausklingen zu lassen. Durch den Bademantelgang, der das Hotel direkt mit der Therme verbindet, konnten wir gemütlich in Badeschlappen und hoteleigenen Bademänteln rüber schlendern. Besser geht es nicht, als nach einer schönen Motorradtour gemütlich den Bademantelgang zu nutzen.
Die Therme verfügt nicht nur über Solebecken mit verschiedenen Salzgraden, sondern auch über eine große Auswahl an Saunen.
Durch den hohen Salzgehalt werden wir vom Wasser getragen und können uns im Solebecken entspannt treiben lassen und in den Sternenhimmel schauen – ein perfekter Abschluss des Tages.
Abschied von der Fränkischen Fachwerkstraße mit kulinarischem Umweg
Tag 4
Am Tag unserer Abreise machten wir zunächst einen kleinen Abstecher zum Freilandmuseum, das ich Andreas unbedingt noch zeigen will.
Alte Bauernhäuser wurden an ihren ursprünglichen Stellplätzen abgetragen und Stein für Stein im Freilandmuseum wieder aufgebaut. So bekommt man einen sehr guten Eindruck, wie die Landwirte früher gelebt haben.
Im Sommer gibt es zudem Vorführungen, wie früher Korn gedroschen, zu Mehl verarbeitet und daraus Brot gebacken wurde. Das ist interessant für Groß und Klein.
Über die B13 fuhren wir auf direktem Weg noch einmal nach Ochsenfurt. Schließlich konnte ich nicht in der alten Heimat unterwegs sein, ohne meine Mutter Christel zu besuchen. Sie freute sich riesig, uns zu sehen und – wie Mütter nun mal so sind – wollte sie uns nicht ohne ein Essen weiter fahren lassen. So wurden Andreas und ich mit unserem Leibgericht Kartoffelpuffer verwöhnt. Die schmecken jedes Mal wieder nach Kindheit mit verschwitzten Händen und schmutzigen Klamotten.
Eigentlich schade, dass Mama keinen Imbiss hat, die Motorradfahrer im Umland würden ihr sicher die Bude einrennen.
Am frühen Nachmittag hieß es dann endgültig Abschied nehmen vom Frankenland und wir traten die Rückfahrt nach Berlin an.
Unser Fazit zur Motorradtour Fränkische Fachwerkstraße
Kurz gesagt – die Tour war ein Traum!
Wir wurden überall herzlich und teilweise – wegen unserer Berliner Kennzeichen – mit Erstaunen aufgenommen. So kamen wir oft mit anderen Motorradfahrern und Einheimischen ins Gespräch.
Die Fränkische Fachwerkstraße bietet nicht nur kulturelle Höhepunkte mit schönen Fachwerkhäusern, Kirchen und Museen, die man besichtigen kann.
Für Motorradfahrer sind die kurvigen Landstraßen, umgeben von Feldern und sanften Hügeln ein Genuss. Der Verkehr hält sich in Grenzen und unsere Reiseenduros konnten sich mal richtig austoben.
Gasthäuser finden sich auf dem Weg zur Genüge. Vegetarier seien vorgewarnt, die fleischlose Auswahl ist begrenzt. Wer auf deftiges Essen steht, der kommt im Frankenland voll auf seine Kosten.
Unsere Tour lässt sich gut auf eine Woche verlängern, wenn man sich mehr Zeit für Besichtigungen nehmen will.
Disclaimer:
Wir bedanken uns herzlich bei Volker Holzberg, Deutsche Fachwerkstraße in der Arbeitsgemeinschaft Deutsche Fachwerkstädte e. V., für die Organisation der Motorradtour und bei unserer Tour Guide Martina Hemrich.
Weitere infos für Motorradtouren entland der Fachwerkstraße findet ihr hier.
Wo liegt die Fränkische Fachwerkstraße?
Die Fränkische Fachwerkstraße zieht sich mit einer Länge von 407 km durch alle drei fränkischen Regierungsbezirke, Unter-, Ober- und Mittelfranken.
Wie reise ich am besten an?
Die Anreise lässt sich als Motorradfahrer ganz individuell gestalten. Egal, ob über die Autobahn, Bundesstraße oder kurvige Landstraßen – alles ist möglich.
Welche Übernachtungsmöglichkeiten gibt es auf Motorradtour?
In Franken ist vom Zeltplatz über einfache Pension bis hin zum Luxushotel alles geboten.
GPX Daten zu unserer Motorradtour über die Fränkische Fachwerkstraße zum Download
Unser Equipment auf der Motorradtour über die Fränkische Fachwerkstraße:
- Triumph Tiger 900 GT Pro
- Triumph Tiger 800
- SW-Motech Tankrucksack Pro City + Tankrucksack GS Pro
- SW-Motech SysBag
- GIVI Ultima T Hecktasche
- Garmin GPS Zumo XT
- Calimotoapp
- SP Connect Handyhalterung
Viele weitere Tipps und Tests zu Ausrüstung und Bekleidung findest du hier.
Ich möchte eine lange Motorrad Tour planen. Ich suche bereits nach passenden Hotels auf der Strecke. Interessant, dass es in Thüringen die zweitkleinste Stadt Deutschlands gibt. Fachwerkhäuser gefallen mir sehr gut.
Hallo,
Die Tour scheint schön zu sein. Ich würde mit meiner Frau gerne die Selben Runden Drehen. Leider bin ich schon älter und kein EDV Student. Deshalb wollte ich fragen ob ihr mir die Karten dazu per PDF schicken könntet. Dann wären die Punkte bestimmt lesbar und ich würde mir in Maps alles nacharbeiten.
Hallo liebe Sabine.
Gerne möchten mein Schatz und ich diese 3 Touren fahren. Leider funktioniert der Download nicht . Könntest Du uns da bitte weiterhelfen ? Lieben Dank schon im voraus.
DlHzG Annette Götz
Hallo Annette,
vielen Dank für Deine Mail. Wir haben das geprüft und gerade nochmal alle Dateien zur Probe heruntergeladen. Alle Downloads werden bei uns auch als gpx-Datei gespeichert.
Jetzt sollte alles funktionieren.
Viele Grüße
Dein Team von SHE is a RIDER